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Comic for November 16, 2013
Sonne, Mond und Untergang des Abendlandes
Heute ist Martinstag. Mancherorts wird dieser Gedenktag schon etwas früher begangen, zum Beispiel in Hessen, genauer: in Bad Homburg. Dort sind die Kinder und Eltern einer Kita schon am Donnerstag mit ihren Laternen durch die Straßen gezogen. Dabei war im Grunde alles so wie immer. Bis auf die Tatsache, dass der Umzug diesmal von vielen Medien begleitet wurde — und von Polizisten.
Denn im Vorfeld des Umzuges hatte es eine heftige Diskussion und sogar Drohungen gegenüber den Kita-Mitarbeitern gegeben. Auslöser der Aufregung war ein Bericht in der "Taunus Zeitung", dem Lokalteil der "Frankfurter Neuen Presse".
Der verkündete am 30. Oktober:
Der Autor beruft sich darin auf "etliche Eltern", von denen aber nur ein Vater und eine Mutter zu Wort kommen, beide anonym. Der Vater sagt, es sei "irgendwie eine Durchmischung von Festen". Und die Mutter behauptet, ihr sei gesagt worden, die Bezeichnung "Sonne-Mond-und-Sterne-Fest" sei "politisch korrekter".
Zwar wird auch der Stadtsprecher zitiert, der sagt, es gebe keinerlei religiöse Hintergründe für diese Bezeichnung, doch dem wurde offenbar keine große Bedeutung beigemessen. Nicht von der "Taunus Zeitung" — und erst recht nicht vom islamfeindlichen Hetzblog "Politically Incorrect", das noch am selben Tag schrieb:
Von "empörten Eltern" ist dann die Rede und von "Speichelleckerei auf Kosten unserer Traditionen und Werte" und davon, dass "nichts Christliches mehr stattfindet in unseren Kindertagesstätten, Schulen oder auch auf öffentlichen Plätzen". Der Text endet mit den Kontaktdaten der Kita.
Unter dem Artikel brach innerhalb weniger Minuten ein Sturm der Entrüstung los. Über 150 Kommentatoren warnten vor der "Islamisierung" Deutschlands, forderten den "Widerstand der deutschen Eltern und Bürger" und warfen der Kita-Leitung (im Ernst!) Rassismus vor.
Einen Tag später griff "T-Online" den Fall auf:
Die Kommentarfunktion wurde kurz darauf "wegen zahlreicher menschenverachtender Kommentare" geschlossen.
Was der "T-Online"-Bericht allerdings nicht erwähnt: Die Stadt hatte der Darstellung der "Taunus Zeitung" noch am Abend zuvor vehement widersprochen:
Darin heißt es, der Name des Festes sei, anders als von der Zeitung behauptet, "niemals offiziell geändert worden, auch wenn von Eltern und Beschäftigten umgangssprachlich ein anderer Name verwendet wird." Dies gehe "auf ein vergangenes Martinsfest" zurück, "bei dem eine Suppe mit Sonnen, Monden und Sternen als Einlage ausgegeben worden war."
Die Bezeichnung habe sich dann verselbstständigt und sei intern noch heute gebräuchlich:
Die Kindertagesstätte selbst kündigt den Termin intern unterschiedlich an, in einigen Jahren als St.-Martins-Fest, in diesem Jahr zum Beispiel als Sonne-Mond-und-Sterne-Fest in Verbindung mit einem Martinsfeuer.
Die Stadt teilt mit, weder die Kita-Leitung noch die Verwaltung habe gegenüber Eltern weltanschauliche Gründe für die Bezeichnung geltend gemacht. Es sind von keiner dieser Stellen Aussagen über eine "politisch korrekte" Namenswahl gemacht worden.
Schließlich hält die Stadt fest:
Die Kindertagesstätte Leimenkaut wird auch weiter St. Martin feiern – und wenn jemand das als "Sonne-Mond-und-Sterne-Fest" bezeichnen möchte, darf er das auch weiterhin tun.
Klingt nach einem versöhnlichen Ende, mit dem eigentlich alle zufrieden sein könnten. Aber nein — jetzt ging’s erst richtig los.
"Politically Incorrect" schoss nochmal nach und zeigte sich "in keinster Weise" überzeugt von den Argumenten der "rückgratlosen Gutmenschen". Erneut stimmten die Kommentatoren wutschnaubend zu. Und erneut endete der Text mit der E-Mail-Adresse eines Stadt-Mitarbeiters — eine Masche, die genau das bewirkte, was sie bewirken sollte: Kita-Leitung und Stadt erhielten Hunderte von anonymen Mails, in denen die Verantwortlichen beleidigt und bedroht wurden: "Wir werden Eure Hütte verbrennen. Wir werden Euch niederschlagen", zitierte der Sozialdezernent später daraus.
Inzwischen hatten auch andere Medien Wind von der Sache bekommen. Und obwohl viele von ihnen auch auf die Stellungnahme der Stadt eingingen, wurde in den meisten Überschriften und Anreißern trotzdem suggeriert, die Kita hätte das Fest offiziell umbenannt oder gar abgeschafft:
"Junge Freiheit":
"Berliner Kurier" und "Hamburger Morgenpost":
Deutsche Kita schafft Sankt Martin ab
"Express":
Kita schafft Sankt Martin ab
Jene Leute, die beim Streifzug durch die Medien nur die Überschriften und Teaser lesen (und das sind erfahrungsgemäß nicht gerade wenige), mussten also davon ausgehen, dass die Kita das Fest tatsächlich offiziell umbenannt hat. Darunter auch einige Journalisten, die selbst mehrere Tage nach der Stellungnahme der Stadt in ihren Artikeln ohne jede Einschränkung behaupteten, die Kita feiere aus Gründen der politischen Korrektheit "statt Sankt Martin ein 'Sonne-Mond-und-Sterne-Fest'".
Die Folge: Auch von den Lesern der seriösen Medien wurde die Kita in unzähligen Kommentaren und Leserbriefen attackiert — oder aber in Stellungnahmen von Politikern, die plötzlich überall auftauchten. So bezeichnete ein CDU-Politiker es als "absoluten Unsinn", dass die Kita den St. Martinsumzug "nur noch 'Sonne-Mond-und-Sterne-Fest' nennen" wolle. Das sei "mehr als eine Farce" und eine "hirnrissige Idee" und so weiter. Ein weiterer CDU-Mann warf der Stadt vor, den Vorfall "herunterzuspielen" und bescheinigte den "Wortschöpfern" ein "zerrüttetes Verhältnis zu Glaube und christlicher Tradition".
Die "Taunus Zeitung" beharrte weiter auf ihrer ursprünglichen Darstellung und schrieb von einem "fragwürdigen Auftritt" des Stadtrats Dieter Kraft (Grüne), der bei einer "emotionalen Ansprache" einen "Journalisten der Taunus Zeitung öffentlich an den Pranger" gestellt habe. Die Suppen-Geschichte wollen die Journalisten der "Taunus Zeitung" der Stadt einfach nicht glauben — auch nicht die Alternativversion, wonach der Name "Sonne-Mond-und-Sterne-Fest" sich auf das bekannte Kinderlied "Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne" beziehe. Andererseits bleibt der einzige Beleg für die Theorie, dass die Kita dem Fest aus politischer Korrektheit einen neuen Namen geben wollte, weiterhin nur die anonyme Behauptung einer einzelnen Mutter.
Wessen Version nun stimmt, lässt sich wohl nicht abschließend klären. Der Laternen-Umzug der Kita hat jedenfalls vor ein paar Tagen wie geplant stattgefunden — inklusive Medienrummel und Polizeischutz. Zum Glück blieb alles friedlich.
Dieser Fall erinnert ein wenig an die Geschichte, in der es vor zwei Monaten hieß, Berlin-Kreuzberg wolle Weihnachten verbieten: Damals erzählten die Zeitungen nur die halbe Wahrheit, die Politiker polterten gleich los, und die rechte Ecke hatte genug Stoff, um "Christenhasser!" zu schreien und Stimmung gegen Ausländer zu machen.
Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, täten Journalisten, Politiker, Kirchenvertreter und Leser also gut daran, sich bei solchen Debatten in Zukunft gründlich zu informieren — und vielleicht einfach mal ein bisschen entspannt zu bleiben. So wie die Eltern, deren Leserbrief die "Taunus Zeitung" einen Tag vor dem Laternen-Umzug der Bad Homburger Kita abgedruckt hat:
Wir feiern in dieser Woche mit der Kita Leimenkaut und hoffentlich allen Kindern wie geplant — und nebenbei wie in jedem Jahr seit unsere Kinder die Einrichtung besuchen — Sankt Martin mit den dazugehörigen Liedern, Laternenumzug, Martinsfeuer, aber ohne Pferd, denn das erlaubt die Versicherung nicht. Welchen Titel die Veranstaltung dabei trägt, spielt keine Rolle und ändert am Inhalt nichts. Und am Abend essen wir eine gute selbstgemachte Suppe, vielleicht sogar mit Nudeln in Form von Sonnen, Monden und Sternen, denn das mögen unsere Kinder gerne.
Mit Dank auch an Thomas, Kevin S., Erik G. und Johnny K.
Kontaktanzeigen 1957
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Akademiker waren damals der Shit! |
...DER Shit. Selbst wenn sie unvermögend waren. Oder bezieht sich das auf die hübsche, blonde Sekretärin? |
Und noch ein Akademiker. «Nicht unbemittelt» heisst «nicht dumm», oder? |
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«Mitarbeiter eines wissenschaftlichen Instituts» – heute bekannt unter «arm, aber intelligent». |
«Gesicherte Position» – ganz der Beamte. |
Ein wahrer Poet. |
Comic for November 8, 2013
Comic for November 6, 2013
Die Nacht der singenden Balkone
An Abenden wie gestern weiß ich, warum ich Berlin so liebe. Trotz der vermüllten Straßen, trotz der vollgeschmierten Wände und der Hunde, die auf die Gehwege kacken. Denn zu all den hässlichen Seiten der Stadt gibt es auch die, die strahlend schön sind. So zum Beispiel das Festival der singenden Balkone.
Insgesamt gab es drei Routen, denen man gestern ab dem frühen Abend folgen konnte, um von Balkon zu Balkon zu ziehen. An der jeweils angegebenen Adresse erschien zur angekündigten Uhrzeit eine Sängerin, eine ganze Band, eine Gruppe von Menschen, mit und ohne instrumenteller Begleitung. Weil wir mit Kindern unterwegs waren, konnten wir nur sechs Stationen anhören. Das habe ich ein wenig bedauert und sollte das Festival nächstes Jahr wieder stattfinden, werden wir auf jeden Fall einen Babysitter organisieren.
Schon von weitem konnte man an der entsprechenden Adresse den Balkon erkennen, von dem herunter in gesungen werden würde. Die Balkone waren mit Lichterketten und Nachttischlampen in Szene gesetzt und zur angekündigten Uhrzeit erschien der oder die Sängerin.
Wir haben uns die Gundigang angehört, die Gundermann sang (und teilweise auch herzerfrischend grölte). Hörten Tobi wie er mit Konzertbegleitung von CD Mozart und List in die Nacht sang.
Wir sangen auf Geheiß von Andreas Max Martin großartige Refrains seiner selbstgeschriebenen Lieder “Damenwahl (in Boltenhagen), Komm zu mir (Immer wenn ich schwimme, hör ich eine Stimme), Draußen liegt Schnee, drinnen liegst Du” und zogen weiter zu Ursula, die sehr ambitioniert Radiohead und Aha-Songs zum Besten gab. In der Zwischenzeit waren aus den 50 Zuschauern rund 200 geworden und wir hörten Nature in the City (unbedingt klicken und die Lieder dort anhören! Sehr großartig!),
um dann weiter zu den vier Sängerinnen von Peperuda, die mit bulgarischer Folklore Fahrradfahrer und zufällige PassantInnen zum stehen bleiben brachten. Die Gruppe der ZuhörerInnen war in der Zwischenzeit so groß geworden, dass die Straße abgesperrt werden musste, damit Autos weiter passieren konnten. Die Sängerinnen hatten anscheinend nicht mit so vielen Menschen gerechnet und hopsten erstmal ein Paar Minuten und klatschten vor Freude in die Hände bevor sie lossangen.
Bis dahin waren schon 2,5 Stunden vergangen und wenn ich vorher Zweifel hatte, ob ich wirklich Lust haben würde, mehrere Stunden durch die kalte Nacht zu wandern und vor Balkonen rumzustehen, kann ich im Nachhinein sagen, es tat mir wirklich leid, dass wir nach Hause mussten, weil die Kinder keine Lust mehr hatten mitzulaufen.
Ich fand die Mischung der Vorstellungen wirklich sehr gelungen. Ich hab einfach nur zugehört, mich an Texten und an Stimmen erfreut, ich war ergriffen und fast zu Tränen gerührt. Ich habe laut lachen müssen, ich hab mitgesungen und manche Sachen haben mir so gut gefallen, dass ich gerne sofort eine CD gekauft hätte.
Für nächstes Jahr würde ich meinen Balkon gerne meinen singenden Freunden (@twatlik!) anbieten. Ich würde auch hübsch schmücken und äh Blumen ins Publikum werfen (naja gut und Klöße für die Sänger kochen).
Es war großartig. Den OrganisatorInnen herzlichen Dank! Bitte wiederholt das 2014! Den Sängerinnen und Sängern meinen Respekt für ihren Mut und ihre Leidenschaft.
(Die Vine-Aufnahmen sind schlecht, leise und viel zu kurz – aber mehr habe ich leider nicht)
Nach vernichtendem Urteil: Telekom kündigt DSL-Drosselung für Gerichtssäle an
Von Schreibikus Federmann für Die Weltpresse - Deutschlands Nachrichtenquelle.
Journalismus auf Irrwegen
Es ist aber auch eine kuriose Geschichte, die die dpa da entdeckt hat. Unter der Überschrift …
… tickerte die Agentur in der vergangenen Woche:
Auf der europäischen Landkarte haben mehrere Fußball-Fans aus Bosnien-Herzegowina wohl die Übersicht verloren: Sie wollten ihr Team am vergangenen Dienstag beim entscheidenden letzten WM-Qualifikationsspiel im litauischen Kaunas unterstützen. Doch statt nach Litauen reisten die Fans ins benachbarte Lettland — sie hatten bei der Buchung nicht genau aufgepasst, wohin die Reise geht.
Tja — dumm gelaufen.
Es dauerte nich lange, bis sich auch andere Medien für die Geschichte der "Touristen-Trottel" (Süddeutsche.de) interessierten — so etwa das "Hamburger Abendblatt", die "Mopo", tagesschau.de, die "Sächsische Zeitung", sport1.de, der "Kölner Stadt-Anzeiger", "NWZonline", der "General-Anzeiger Bonn", der "Nordkurier", die "Rhein-Zeitung", express.de, die "Saarbrücker Zeitung", die "Rheinische Post", die "Nürnberger Zeitung", die "Main Post", die "Neue Osnabrücker Zeitung" und und und.
Doch so schön sie auch ist: Die Geschichte der verirrten Fans ist ein Fake.
Sie stammt nämlich ursprünglich von der kroatischen Satire-Seite Novosti24.net. Dort kann man sich gefälschte Artikel generieren lassen, um seine Freunde (oder die Medien) zu veräppeln. Dafür muss man einen Namen sowie Beruf und Herkunftsort eingeben und kann dann aus mehreren vorgegebenen Themen eines auswählen – zum Beispiel, dass [Name] tagelang auf dem Klo eingesperrt war, einen Abend mit Justin Bieber gewonnen hat, sich für den Playboy auszieht oder beim Eurovision Song Contest mitsingt. Oder aber, dass [Name] zusammen mit anderen bosnischen Fußball-Fans aus Versehen nach Lettland statt nach Litauen gefahren ist. Die zuvor eingetippten Daten erscheinen dann im Text, der aussieht, als sei er ein echter Artikel.
Auf unsere Anfrage teilten die Betreiber des Portals mit:
Novosti24.net ist eine Website, um lustige Fake-News zu erstellen, die man seinen Freunden zeigen kann — also ja: Diese Geschichte ist ein Fake von unserer Seite. Nichts in diesem Artikel ist wahr, es ist alles erfunden. Der Text ist in den vergangenen Tagen schon auf etlichen kroatischen/bosnischen/serbischen Zeitungs-Websites aufgetaucht. Es ist wirklich lustig, wie Journalisten in ganz Europa über etwas schreiben, das überhaupt nicht passiert ist. Aber wir sind froh, wenn wir Leute zum Lachen bringen können.
Nachdem wir die dpa darauf hingewiesen hatten, forschte sie noch mal nach und musste schließlich einräumen, dass es nun "deutliche Zweifel" an der Geschichte gebe. Wie uns ein Sprecher erklärte, hätten zunächst verschiedene Medien in Südosteuropa über den Fall berichtet, mit einiger Verzögerung dann aber darauf hingewiesen, dass es sich um einen Scherz handele. Auch im Baltikum sei die Geschichte vielfach aufgegriffen worden, noch dazu mit sehr unterschiedlichen Quellenangaben. Da das alles ein sehr großes Durcheinander sei und die Authentizität der Geschichte nicht abschließend geklärt werden könne, sei die Meldung im dpa-System jetzt gesperrt worden.
Tja — dumm gelaufen.
Mit Dank an Muamer A.
Harald Martenstein: Über staatliche Fingerzeige und Warnhinweise
In the light of early morning, the Vimy circles the pyramids at...
In the light of early morning, the Vimy circles the pyramids at Giza on a dawn tour, May 1995.Photograph by James L. Stanfield, National Geographic
Abhör-Beschwerde: US-Präsident erteilt Merkel Akkuwarnung
Anchorman 2 – 2 Trailer
Hier zwei (!) Trailer zum zweiten Anchorman von Adam McKay mit Will Ferrell als Nachrichtensprecher Ron Burgundy. Ich gehöre ja zu den zwei Menschen weltweit, die den ersten Teil bislang noch gar nicht gesehen haben, ich weiß aber auch, dass ich da ‘was verpasst habe. Und jeder Trailer mit Journey und Van Halen im Soundtrack hat bei mir erstmal gewonnen.
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Non-Stop – Trailer
Hier der Trailer zu Non-Stop mit Liam Neeson mal wieder als Badass-Papa, diesmal im Flugzeug. Nicht sehr originell, sieht aber halbwegs unterhaltsam aus.
During a transatlantic flight from New York City to London, U.S. Air Marshal Bill Marks (Neeson) receives a series of cryptic text messages demanding that he instruct the government to transfer $150 million into an off-shore account. Until he secures the money, a passenger on his flight will be killed every 20 minutes.
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Comic for October 12, 2013
Harald Martenstein: Der Siegeszug der Doppelnamen
Genuss ohne Reue - Werbung der 50er Jahre
Bei einem Alkoholgehalt von mindestens 38 Volumenprozent bietet sich eine mässige Trinkweise ohnehin an. Pegel statt Rausch, so die Devise 1952. Übrigens eine äusserst faszinierende Geschichte des Steinhägers, wie sie kürzlich im Funk und Fernsehen zeigten. |
Das rezeptfreie Aufputschmittel Halloo Wach enthielt vor allem Koffein, also weit weniger spektakulär als die Zeichnung vermuten lässt. Zumal man sich früher viel brisantere Stoffe einwarf, wenn der Tag lang und der Anspruch gross war. 1957. |
Warum denn einschränken? Damals hatte man noch eine recht simple Vorstellung davon, wie schädlich und unschädlich funktioniert. Zumindest in der Werbeabteilung. «Im Filter bleibt, was nicht bekommt», Punkt. 1952 gab es gute Gründe, auf Gloria Filter Zigarette umzusteigen und lieber eine mehr als weniger zu rauchen. |
«Wenn man sich mal wünscht, ein anderer Mensch zu sein und sich vom Alltag lösen will»: Neue Lebensfreude durch Deinhard Sekt. 1952 war Werbung ehrlicher, als die Polizei heute erlaubt. |
Dieses Sujet von 1957 wurde zwar kürzlich schon hier präsentier, aber da es a) an dieser Stelle gut reinpasst und b) der Slogan «Der Weinbrand für Fortgeschrittene» so schön ist – voilà! |
Frauengold - der Klassiker unter den beschönigenden Werbungen. Wie hier bereits ausgeführt, wurde das Hausfrauen-Getränk 1981 verboten, weil es nebst ordentlich Alkohol (16,5 Volumenprozent) auch krebserregende Stoffe enthielt. Die gezeigte Anzeige stammt aus dem Jahr 1955... |
...und diese aus dem Jahr 1956. «Frauen-Elexier» Frauengold – es hat nicht seinesgleichen. |
Kola Dallmann bestand aus der Kolanuss, dem Samen des afrikanischen Kolabaums. Inhaltsstoffe: Koffein und Theobromin bis zum Abwinken. Wurde im ersten Weltkrieg auch den Soldaten verabreicht, damit sie im Schützengraben nicht gelangweilt einschliefen. Anzeige von 1956. |
Ein Spalt-Tablettchen gegen den Kater – heute werden Schmerztabletten mit viel fadenscheinigeren Argumenten (Migräne, Grippe etc) beworben als 1957. |
«Verlangen Sie bitte auch im Speisewagen Scharlachberg Meisterbrand» (1957). Wieso ans Unterbewusstsein appellieren, wenn man klare, rationale Anweisungen geben kann? |
Guillermo del Toro präsentiert: Das Simpsons-Intro zu Treehouse of Horror XXIV
Für die Halloweenfolge der Simpsons hat sich Regisseur Guillermo del Toro, statt eines einfachen Cameos, dazu entschieden, das ganze Intro zu einem sensationellen Referenztrip umzugestalten. Der Couch Gag von Treehouse of Horror XXIV umfasst zahllose Verweise auf Horrorklassiker sowie del Toros eigenes Filmschaffen und bedarf mindestens drei kompletter Durchläufe, um all diese würdigen zu können. Ganz, ganz großartig!
Watch out for: Phantom of the Paradise, The Car, Alice im Wunderland, Shining, Edgar Allen Poe, Die Vögel, Blade II, Pans Labyrinth, Hellboy, Hellboy II, Cronos, Mimic, Futurama, H.P. Lovecraft, Nosferatu, Freaks, Ray Harryhausen, Der Tag an dem Erde still stand, Godzilla und die Universal-Monster und… und… und…
(via)
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Comic for October 2, 2013
Verein Deutsche FormelSprache
DWüdW hat diese Tätigkeiten ja immer sehr wohlwollend verfolgt. Eine Mischung aus Dilettantismus, permanenten Genöles und Wichtigtuerei - DWüdW und der VDS sind wahrlich Geschwister im Geiste! Richtige Begeisterung kam bei DWüdW dann aber auf, als sie von einem Bekannten auf eine VDS-Aktion "Klares Deutsch in der Wissenschaft" aufmerksam gemacht wurde!
Großartig! Wie sehr wird die Wissenschaft, von jeher durchdrungen von griechischen, lateinischen und jetzt auch noch englischstämmigen Begriffen, profitieren, wenn erst man klares Deutsch feierlich Einzug hält! In der Praxis sieht es hier aber beim VDS noch traurig aus. Außer einer Handvoll Übersetzungen von Standardvokabeln aus dem Englischen ins Deutsche findet sich hier nichts auf den Weltweit-Netz-Seiten des VDS. Auf jeden Fall nichts Nennenswertes. Auf kompetente Hilfe etwa bei der Frage, ob ein deutscher Wissenschaftler mit einem Gefühl für Sprache und Kultur statt "Killing vector field" besser vom "Vektorfeld des Todes" reden sollte oder nicht - man sucht sie vergeblich. Noch schlimmer allerdings ist, wie ein ganzer Bereich der Wissenschaften komplett ausgeblendet wird - die Formeln und Gleichungen! DWüdW wird daher selbst aktiv mit der Aktion "Verein Deutsche FormelSprache" (VDFS) - und tritt dafür ein, Formeln und Gleichungen endlich auf gut Deutsch zu schreiben!
Worum geht es dem Verein Deutsche FormelSprache?
In den meisten Wissenschaften gehören Formeln der einen oder anderen Art zum Arbeiten einfach dazu. Dagegen ist auch vonseiten des VDFS nichts einzuwenden. Bedenklich wird es erst, wenn diese Formeln mit kulturfremden Symbolen, Ausdrücken und Zeichen ausstaffiert werden, die geeignet sind, traditionelle deutsche Symbole zu verdrängen.
Durch die Ersetzung angestammter deutscher Symbole und Formelzeichen leidet nicht nur die Lesbarkeit der Formel, auch das Lehren wird hierdurch aufgrund mangelnder Eingängigkeit unnötig erschwert. Zuletzt aber wird durch den Verzicht auf deutsche Formelzeichen das Deutsche in seiner Rolle als bedeutende Kultur- und Wissenschaftssprache unterminiert. Der VDFS wendet sich entschieden gegen die Erosion der deutschen Sprache in Formeln und Gleichungen und setzt sich für den uneingeschränkten Erhalt des Deutschen als bedeutende Kultur-, Wissenschafts-, Sport- und Quizshowsprache ein!
Wie sieht das konkret aus?
Zur Illustration der Arbeit des VDFS stellen wir Ihnen im Folgenden eine Reihe von ausgearbeiteten Beispielen aus der wissenschaftlichen Praxis vor.
Formel-Anglizismen aller Orten... |
Man kennt es noch aus der Schule, das Grundgesetz der Mechanik: Kraft ist Masse mal Beschleunigung. Oder als Formel, wie sie in jedem Schulbuch der Physik zu finden ist:
F = m · a
Doch warum wird die Kraft mit "F", von Englisch "force", abgekürzt? Und die Beschleunigung mit "a", für Englisch "acceleration"? Was spricht dagegen, auf gut Deutsch
K = m · b
zu schreiben? Und lieber g statt v für Geschwindigkeit ("velocity"), L statt P für Leistung ("power"), d statt p für Druck ("pressure") und M statt m für Masse ("mass")?
Chemie:
In der Chemie steht "H" für das Wortungetüm "Hydrogenium". "O" steht für "Oxygenium". Was bitte ist denn schlecht an den schönen deutschen Worten "Wasserstoff" und "Sauerstoff"? Kürzen wir also doch in deutschsprachigen Texten Wasserstoff mit "W" und Sauerstoff mit "S" ab. Und schreiben statt
(Um Verwechslungen mit Wolframsulfid zu vermeiden, müssen selbstverständlich auch die Elementsymbole von Wolfram und Schwefel umgeschrieben werden. Wolframsulfid wäre dann "WoSch2".)
Mathematik:
Im schönen Fach der Mathematik wimmelt es geradezu von fremdzüngigen Wort(un)gebilden. Nehmen wir doch die Kreiszahl Pi. Warum muß sie nach einem griechischen Buchstaben benannt sein, mit der sie auch noch abgekürzt wird? Wollen wir wirklich ausgerechnet den notorischen Betrügern und Bankrotteuren aus Griechenland huldigen - die die Mathematik doch wahrscheinlich nur erfanden, weil sie zu faul waren, ihre Oliven einzeln abzuzählen? So wie es die Germanen mit ihren erlegten Auerochsen zu tun pflegten?
Dabei ist Abhilfe hier so einfach, benennen wir die Zahl "Pi" einfach mit dem schönen deutschen Wort "Pipi"! Und ersetzen wir die scheußlichen griechischen Symbole durch Lettern der guten, alten deutschen Frakturschrift!
Oder nehmen wir als weiteres Beispiel das häßliche Wort "Sinus"! Dabei liegt hier nichts näher als das deutsche Wort "Busen". Ersetzen wir also das "sin(x)" durch ein klares, verständliches "bus(x)". So lassen sich auch mathematische Gleichungen nicht nur auf gut Deutsch schreiben - sondern auch lesen! Zum Beispiel
Wie kann ich helfen?
Sie sehen, durch das Schreiben von Formeln und Gleichungen auf gutem Deutsch werden Lesbarkeit und Verständlichkeit erhöht - und die Rolle des Deutschen als Sprache der Kultur und Wissenschaft gestärkt! Machen also auch Sie mit! Egal ob Klassen- oder Doktorarbeit, schreiben Sie Formeln und Gleichungen auf gut Deutsch! Um Verwirrung bei den Lesern Ihrer Arbeit zu vermeiden, empfiehlt der VDFS das deutlich sichtbare Anbringen des VDFS-Logos auf der Arbeit. Schon sagen Sie aller Welt unmißverständlich, daß Sie Ihre Gleichungen lieber auf Deutsch, der Sprache Ihrer Mutter, schreiben. Alle Verständnisschwierigkeiten sollten damit ausgeräumt sein. Und Sie können sich sicher sein, Ihren Beitrag zum Erhalt der Sprache Goethes und Schillers, Max Plancks und Karl Marx', Dieter Bohlens und Stefan Raabs geleistet zu haben!
Machete Kills – Red Band Trailer
Ein (neuer) Red-Band-Trailer zu Machete Kills, der Fortsetzung des auf dem Grindhouse-Fake-Trailer basierenden Pseudo-Trashfilms Machete (unser Review hier). Für das Sequel konnte Regisseur Robert Rodriguez neben Danny Trejo, Michelle Rodriguez und Jessica Alba dieses Mal auch Mel Gibson, Amber Heard, Vanessa Hudgens, Lady Gaga, Charlie Sheen, Antonio Banderas, Cuba Gooding Jr. und William Sadler gewinnen. Die US-amerikanisch-russische Koproduktion startet hierzulande am 1. November in den Kinos.
The U.S. government recruits Machete to battle his way through Mexico in order to take down an arms dealer who looks to launch a weapon into space.
(via)
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Kurz vor der Wahl den Realitycheck machen. Sich zusammenreißen und auf das Wesentliche fokussieren. Diese Liste fasst es ganz kompetent zusammen, wenn auch ein Punkt fehlt! Und EINHÖRNER, EINHÖRNER SIND NUN ECHT MAL WICHTIGER ALS DEUTSCHLAND!
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Grumpy Merkel
Viralalarm! Ein Merkel-Grumpy-Cat-Mashup zum Knuddeln. Käuflich erwerbbar.
(via ronny)“Um ihre Frisur zu erhalten, sollte die mürrische Merkel nicht gewaschen werden.”
-=daMax=-, Sep 04, 2013. |
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