Eher durch Zufall habe ich entdeckt, dass Amazon nicht nur Plastik-Weihnachtsbäume, sondern auch echte Nordmann-Tannen verkauft. Genau wie damals bei der Zitrone von Amazon, wollte ich mir das mal ansehen. Ich habe also einen ‘Echten Weihnachtsbaum Nordmanntanne, H ca. 165 – 180 cm, Premiumqualität, frisch geschlagen‘ für 46,99€ inkl. Porto bestellt. Sehr zum Leidwesen meiner DHL-Fahrerin, die so schon kaum die Treppe hochkommt und das Paket auch nicht hochbringen wollte. Wir haben den Karton dann also im Erdgeschoss in Empfang genommen und selbst hochgetragen.
Wie man sieht, war der Baum ordentlich kompakt verpackt. Er war in einem Netz eingewickelt, das mit vier Bambus-Stangen und Gummis gesichert war. Daher auch diese Warnung:
Nachdem wir den Baum ausgepackt haben ohne dabei Extremitäten eingebüßt zu haben, konnte er sich entfalten. Größe, Dichte und Gesamterscheinungsbild sind völlig ok. Für 45€ habe ich bei meinem Weihnachtsbaum-Dealer hier um die Ecke schon deutlich hässlichere und kleinere Bäume gekauft (Limit ist bei uns immer so um die 50€ für den Baum).
Danach ging es ans Schmücken des Baums. So sieht das Endergebnis aus:
Wie jedes Jahr mit Geek-Schmuck ;-)
Fazit? Bin mit dem Baum für den Preis absolut zufrieden. Wird wohl nächstes Jahr dann wieder einer von Amazon :-)
Wenn ihr nicht unbedingt wie ich seid und eure Körperfunktionen in Gegenwart von anderen Menschen soweit runterfahrt, dass ihr ziemlich schnell unter schmerzenden Krämpfen leidet, ist diese Pille vermutlich genau das, was ihr braucht. Christian Poincheval hat nämlich eine erfunden, die eure Pupse nach Rosen und Veilchen duften lässt und, passend zur Weihnachtszeit, auch nach Schokolade. Daran hat er 8 lange Jahre geforscht:
According to Poincheval’s website, the idea for the pills apparently came from a dinner with friends during which nobody could stop farting.
“We were at table with friends and after a hearty meal, we almost suffocated as our farts were smelly,” Poincheval writes. “The winds were not very pleasant for our fellow diners. I had to do something.”
Zum Glück war ich da nicht eingeladen. Auf jeden Fall kann man die Tabletten für um die 10 Euro bestellen und man muss 2-3 täglich mit den Mahlzeiten einnehmen. Da muss man ein bisschen planen und ich weiß doch auch nicht… Vielleicht ist es gut, dass es das gibt und wenigstens schaut man nun nicht mehr in so viele angeekelte Gesichter, wenn man kurz nach dem heimlichen Pupsen Dinge wie “Oh, hier riecht es aber gut nach Schokolade” sagt und darauf hofft, dass alle tief einatmen. Ich frage mich nur, ob das jetzt unter das Lebensmittelgesetz oder unter das Arzneimittelgesetz fällt. (via)
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Am 13.12.2014 um 16.30 Uhr findet in Langenfeld bei Düsseldorf eine Buchlesung mit Peter Wilhelm statt.
Wer Interesse hat, die Veranstaltung zu besuchen, darf sich herzlich gerne über dieses Kontaktformular melden:
“Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte begrüßt die Forderung der beiden SPD-Abgeordneten Sönke Rix und Frank Schwabe, die Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen. Sönke Rix, Sprecher der Arbeitsgruppe Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Frank Schwabe, menschenrechtspolitischer Sprecher hatten anlässlich des Kinderrechtetages in Berlin diese Forderung erhoben.
BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann: “Wir brauchen die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz dringend. Es kann nicht sein, dass Tiere und die Umwelt den besonderen Schutz der Verfassung genießen, Kindern dieser besondere Schutz aber verwehrt bleibt. Auch wenn es den meisten Kindern in Deutschland gut geht, werden jeden Tag Kinderrechte gebrochen. 2,5 Millionen Kinder in Deutschland leben von staatlichen Transferleistungen, sie werden oft von ihren Eltern schlechter gefördert als ihre Altersgenossen aus gutbürgerlichen Familien, ihre Bildungschancen sind geringer, die Gefahr, ohne Ausbildung in eine Armutsspirale zu geraten und von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen zu sein, ist groß.
Flüchtlingskinder erleben in unserem Land jeden Tag die Verletzung ihrer ureigenen Rechte. In vielen Bundesländern dürfen sie nicht zur Schule gehen, der Staat gewährt ihnen nicht die gleiche medizinische Versorgung wie anderen Kindern.
Alle Kinder in diesem Land – ob arm, ob reich – erleben hier, wie der Staat ihr Recht auf Bildung einschränkt. Gerade erst hat eine Umfrage ergeben, dass Deutschlands Schulen allenfalls Mittelmaß sind bei der Ausstattung mit modernen Lehrmitteln wie Computern. Für ein reiches Land wie Deutschland, dessen Politiker in Sonntagsreden so gerne den “Bildungsstandort Deutschland” beschwören, ist das eine Schande.
Es ist also höchste Zeit für den längst überfälligen Grundrechtsschutz der Kinderrechte. Daher unterstützen wir das Anliegen der SPD mit ganzer Kraft – und fragen uns, wo die CDU in dieser Debatte bleibt. Die Partei, die sonst so gerne als Hüterin der Familien auftritt, versteckt sich beim Thema Kinderrechte.”
_________________________________________________
Eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V.
***
Mir gefällt in diesem Zusammenhang natürlich vor allem der Artikel 24 der Kinderrechte: “Jedes Kind hat das Recht auf ein Höchstmaß an Gesundheit, auf Gesundheitsvorsorge und medizinische Betreuung.”
Das wäre doch auch mal ein Schritt in die richtige Richtung, was das Recht auf Impfungen angeht. Sieht auch der BVKJ so. Anders formuliert: Impfungen sind ein Höchstmaß an Gesundheitsvorsorge. Sollten die Kinderrechte mal im Grundgesetz verankert sein, dürfte es Eltern schwerer fallen, ihren Kindern Impfschutz zu verweigern.
Starting December 10, the Hortitecture 01 Symposium will kickstart a (free) public lecture series in Braunschweig, Germany, centered around brainstorming synergistic strategies for integrating architecture and vegetal matter. Stefano Boeri, MVRDV and WORKac are among a list of interdisciplinary experts that will join together to offer discussions focused around the exploration of vernacular wisdom and contemporary architectural solutions to sustainable building problems.
The international seminar will weave together approaches and innovations from multiple disciplines and present studies of various horticultural and architectural projects. Aiming “to transfer knowledge beyond building design to a larger urban scope, creating better, more sustainable future cities,” the new series of seminars will pose questions of the relationship of the nature-artifact combination, methodologies of integrating plant matter into building fabric, issues of maintenance and resilience, and the overall effect of plant matter on architectural and environmental design.
Natürlich seid ihr auch alle schon ganz hibbelig, wenn ihr an “Jurassic World” denkt, der ja bereits am 11. Juni in die Kinos kommen soll. Völlig zu recht auch, geht es da doch wieder mal um einen Freizeitpark mit Dinosauriern, in dem irgendwas schief läuft, und hauptsächlich Dinosaurier und wer Dinosaurier nicht toll findet, sollte man ein paar Entscheidungen in seinem Leben hinterfragen. Zum Beispiel wann und warum man aufhörte Dinosaurier toll zu finden.
Auf jeden Fall hat er Film schon mal eine ziemlich tolle Viral Page, auf der man sich über die Firma Masrani informieren kann, die einst InGen kaufte, die das mit den Dinosauriern überhaupt erst erfand. Vermutlich gingen die wegen des kleinen Unfalls da auf der Insel ein bisschen pleite.
Jedenfalls suchen sie auch gerade ein paar Praktikanten. Wenn ihr also gerade eh nichts zu tun habt und vielleicht mal einen Dinosaurier streicheln wollt, könnt ihr euch ja mal bewerben. Vermutlich sehen wir uns dann dort teilweise.
Ich mag es, wenn solche Seiten sinnvoll sind und nicht so halbherzig hingehauen werden. Das meise ist hier nämlich sinnvoll verlinkt, wobei man bei dem Social-Media-Kram im Footer der Page vielleicht noch hätte einen Schritt weitergehen können. (via)
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Architects: Vo Trong Nghia Architects
Location: Biên Hòa, Dong Nai, Vietnam
Principal Architects : Vo Trong Nghia, Takashi Niwa, Masaaki Iwamoto
Project Team: Tran Thi Hang, Kuniko Onishi
Area: 3800.0 sqm
Year: 2013
Photographs: Gremsy, Hiroyuki Oki
Contractor: Wind and Water House JSC
Client: Pou Chen Vietnam
Green Building Consultant: Melissa Merryweather
Cfd Analysis: Environment Simulation Inc.
From the architect.
Vietnam historically an agricultural country is facing changes as it moves to a manufacturing based economy, taking its toll on the environment. Increased droughts, floods and salinization jeopardize food supplies, while numerous motorbikes cause daily congestion and air pollution in the cities. Rapid urbanization deprives Vietnamese children of green lands and playgrounds, thus relationship with nature.
Farming Kindergarten is a challenge to counter these issues. Located next to a big shoe factory, and designed for 500 children of the factory’s workers, the building is conceived as a continuous green roof, providing food and agriculture experience to children, as well as an extensive playground to the sky.
The green roof is a triple-ring shape drawn with a single stroke, encircling three courtyards inside as safe playgrounds. Recently, an experimental vegetable garden was realized on its top. Five different vegetables are planted in 200m2 garden for agriculture education.
All functions are accommodated under this roof. As the roof lowers to the courtyard it provides access to the upper level and vegetable gardens on top- the place where children learn the importance of agriculture and recover connection to nature.
Environmental Strategies
The building is made of a continuous narrow strip with two side operable windows which maximize the cross ventilation and natural lighting. Additionally, architectural and mechanical energy-saving methods are comprehensively applied including but not limited to: green roof as insulation, green facade as shading and solar water heating. These devices are designed visibly and play an important role in the children’s sustainable education. Factory wastewater are recycled to irrigate greenery and flush toilets.
As a result, the kindergarten is operated without air conditioners in the classrooms despite being located in a harsh tropical climate. According to post-occupancy record issued 10 months after completion, the building saves 25% of energy and 40% of fresh water compared to baseline building performance, reducing its running cost greatly.
Cost-Efficiency
The building is designed for low-income factory workers’ children, therefore construction budget is quite limited. Therefore, the combination of local materials (ex. bricks, tiles) and low-tech construction methods are applied, which also help minimize the environmental impact as well as promote local industry. Thanks to simple rigid frame with economical materials, the construction cost per one square meter is only 500 USD including finishes and equipment, which is competitively cheap even within the Vietnamese market.
Vermutlich eher ein paar Tage später, aber was ich noch weiß, vermutlich eher aus Erzählungen, ist, obwohl ich damals erst drei Jahre alt war, dass mein Papa erstmal für eine Weile verschwunden war und niemand wusste, wo er eigentlich abgeblieben war, bis er ein paar Tage später müde und glücklich nach Hause kam, während ich das ganze auf dem Schoß meiner Mutter im Fernsehen verfolgte. Und heute? Heute wohne ich in Westberlin, war gestern in Charlottenburg feiern, arbeite mit westdeutschstämmigen Leuten zusammen und kann sagen, denken und konsumieren, was ich möchte. Meine Arbeit macht Sinn und wenn ich Lust hätte, könnte ich einmal quer durch Europa reisen, wohnen, wo ich möchte und könnte meinen Nachbarn problemlos erzählen, dass die Uhr im Fernsehen Striche hat.
Aber selbst 25 Jahre nach dem Mauerfall muss ich mir immer noch blöde Ossiwitze anhören, als seien sie hohe Humorkunst und die blühenden Landschaften sind dann auch eher in Reih und Glied stehende Fichtenwälder geworden. Und jetzt so langsam kommt man auf die Idee, dass die DDR vielleicht doch ein Unrechtsstaat gewesen sein könnte und dass der ganze Kram, den die Russen zurückgelassen haben, als sie das Land verließen, möglicherweise doch mehr wert gewesen sein könnte, als die obligatorische Mark, für die man damals Fabriken, Ländereien und Patente gekauft hatte. Von der Mark hab ich aber auch nicht so viel gesehen, obwohl das doch eigentlich alles Volkseigentum war, oder?
Ganz abgesehen davon, dass ich als in der DDR Geborener genau genommen nicht mal eine Verfassung habe, hieß es doch noch lange nach der Wende, dass man sich mal wegen einer neuen Verfassung für beide Staaten zusammensetzen wolle. Aber sowas vergisst man schon mal, wenn man eine Wiedervereinigung eher wie eine Angliederung behandelt.
Trotzdem müssen wir alle sehr glücklich sein, dass es so lief, wie es lief, auch wenn danach viel falsch gemacht wurde und Ostdeutschland heute immer noch eher Ostdeutschland, als der Osten Deutschlands, ist. Als Ossi wird man vielleicht noch oft belächelt und vielleicht nicht für ganz voll genommen, aber vielleicht dauert eine Wiedervereinigung auch genauso lange wie die Trennung. Wenn dem so ist, dann dürfte ich in ein paar Jahren vielleicht den letzten Ossiwitz gehört und mich an der Stelle zum letzten Mal darüber aufgeregt haben.
Und das Kuscheltier, das ich für das Begrüßungsgeld bekam, ist übrigens auch das Kuscheltier, das heute immer noch in meinem Bett wohnt. Darauf möchte ich gerne meine Coca Cola erheben und mit euch anstoßen.
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Vor einem Jahr war ich auf der Suche nach einer Möglichkeit einen große Menge Bücher einer “Zweitverwertung” zuzuführen. Gar nicht mehr so einfach heutzutage, denn Antiquariate übernehmen Bücher kaum mehr.
Georg Schober und Petra Öllinger (beide kenne ich vom Blog Duftender Doppelpunkt) sind nun in einer neuen Initiative aktiv: dem Wiener Bücherschmaus – Verein für Leseförderung und Buchkultur.
Das Projekt steht unter dem Motto
Lassen Sie andere Meschen an Ihrem Bildungsüberschuss teilhaben!
Der Verein übernimmt Bücher, CDs, DVDs,… verkauft sie teilweise und finanziert damit Leseförderprojekte. Das erste nennt sich Bücher auf Rädern.
…hab's etwa 30 Min. gespielt, bis ich zwangsverheiratet werden sollte, da war ich dann sauer und machte Kaffee. Sicher ist aber: Trotz Zwangsheirat bietet das Spiel eine (bisher) sehr nette Storyline mit tollen Dialogen, Wendungen und Entscheidungen, die man treffen muss / soll. Dazu sieht es recht einmalig aus; das Art-Design ist ein Augenschmaus (und sollte auch auf schwächeren Maschinen laufen). Ich mag es sehr. Hier, das schreiben die Entwickler über ihr Game:
Unrest is an adventure RPG that adapts to death, failure, and the choices you make. Play as ordinary people struggling for food, safety, freedom, and a chance at peace.Explore an ancient Indian city using conversation, manipulation and (rarely) violence.
Klingt nett, ne? Isses auch. Kaffee, was tun, und dann weiter, für 11€ durchaus zu empfehlen.
Die W3C hat vor kurzem die Spezifikationen von HTML 5 vorgelegt. HTML ist einer der Webstandards für den sich der Blue Beanie Day einsetzt.
Ich habe daher einige Menschen gefragt, wie ihre Einschätzung zum neuen HTML 5 ist und welchen Beitrag es u.a. zur Barrierefreiheit leistet. Fritz Weisshart hat dies als erster aufgenommen und unter HTML 5 veröffentlicht verbloggt.
Danke. Ich würde mich über weitere Beiträge freuen. Wer kein eigenes Blog hat – Gastbeiträge sind durchaus Willkommen.
Traut man den Verfechtern von Windows, gibt es für Linux keine Spiele. Richtig ist zwar, dass es für Linux nicht die gleiche Bandbreite an Spielen gibt als das für Windows-Plattformen der Fall ist. Doch die Zeiten in denen man als zockender Linuxer mit 3 oder 4 Spielen klarkommen muss sind längst vorbei.
Die Firma Good Old Games wird dem einen oder anderen vielleicht noch etwas sagen. Hier hat sich im Laufe der Zeit vieles getan sodass heute über 100 Spiele für Linux bereitstehen. Darunter sind Spiele im Single- und Multiplayer-Modus, Spiele aus den Genres Sport, Shooter, Action, Indie, Race und Simulation. Die Bandbreite dürfte somit jedem Linux-Zockerbereich abdecken. Die Preisklassen der Spiele liegen ab knapp 5 Euro bis zu 30 Euro pro Spiel und sind somit nicht teurer als die Windowskonkurrenz.
Screenshot gog.com
Über die Spielewelt hinaus gibt es bei GOG.com derzeit auch 35 DRM-free Filme ab 4 Euro.
Aber wer Linux nutzt tut dies nicht der Spiele wegen, diese gehören einfach so am Rande mit dazu. Linux ist in erster Linie ein sicheres und vor allem schnelles Betriebssystem – und darum geht es vordergründig. Trotzdem ist es gut zu wissen dass es GOG.com gibt… falls einen doch einmal die Zockerlust überfällt. Sind zwar nicht allesamt die allerneuesten Spiele, aber wer shootern will, für den wird es reichen .
Für Windows und OS2 sind im übrigen auch Spiele enthalten. Also lohnt es sich auch für einen eisernen Windowianer oder Apfelverfechter dorthin mal einen Blick zu riskieren.
Wer sich jetzt fragt wie ich wieder auf das Thema Linux komme…. nun, man schaut eben immer auch über den Tellerrand raus. Die Welt von Windows ist nicht der Nabel. Einen zeitlich zwar begrenzten aber nicht erfolglosen Ausflug in die Welt der Linux-Distributionen gab es hier schon einmal vor ein paar Jahren. Und heute ist es eben so, dass wenn mich die Redmonder Software wieder einmal gewaltig nervt ich auf mein zweites Betriebsystem zurückgreife und mich bei Linux-Mint entspanne . In den vergangenen Jahren hat sich da einiges zum Besseren gewandelt, das muss ich ja zugeben.
Dustin Adamson hat bei seinem letzten Trip nach Papua Neuguinea ein paar Aufnahmen von Nacktkiemern gemacht, was nach meinem äußert begrenzten Verständnis irgendwie Seeschnecken sind? Irgendwelches Glibbergetier halt, das irre schön aussieht, ein bisschen phlegmatisch durch das Wasser kriecht und vermutlich ziemlich friedfertig ist. Sagt zumindest Wikipedia. (via)
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WikiLeaks ist eine Internetplattform auf der geheime Dokumente veröffentlicht werden können, die von öffentlichem Interesse sind. Das ist für diejenigen, welche die Dokumente geheim halten wollten natürlich ärgerlich. Über das Thema Geheimnisse liest man in letzter Zeit viel. Die amerikanische National Security Agency überwacht u.a. Telefone und die komplette Internetkommunikation. Während die einen auf die Straße gehen, um für ihre Freiheit zu demonstrieren, zucken andere nur mit den Schultern und sagen: “Na und? Sollen sie doch. Ich habe nichts zu verbergen…”
Wie falsch dieser Satz ist, das wird einem erst klar, wenn man ein flüssig sprechendes Kind im Kindergartenalter hat. Denn dann hat man zumindest vor den Erzieherinnen im Kindergarten und gegebenenfalls auch vor den anderen Eltern im Kindergarten wirklich keine Geheimnisse mehr.
Jedes noch so kleine, unangenehme, vielleicht peinliche Detail, das sonst gut in den eigenen vier Wänden aufgehoben ist, verlässt mit dem Kind die Wohnung. Ganz zu Beginn, das muss ich zugeben, war ich sehr unvorsichtig. Ich dachte, ein dreijähriges Kind, das versteht noch nicht viel und ich habe mich mit meinem Mann bedenkenlos über alles unterhalten, das mir in den Sinn kam. Unachtsam lästerte ich über mir nicht zusagende Kleidungsstücke anderer Leute, um dann wenige Tage später genau vor diesen zu stehen und mein Kind sagen höre: “Ist das die häßlische Kleid von das du gesprecht hast, Mami?” Kind 3.0 deutet begeistert auf das grellorangene Sommerkleid einer anderen Mutter. Ich hielt mich für besonders schlau und dachte, ach, wenn ich so tue als ob ich nichts gehört habe, dann muss ich die Frage nicht beantworten. Das führte aber nur dazu, dass Kind 3.0 lauter nachhakte: “IS DAS DIE HÄSSLISCHE KLEID? MAMAAAAA?” Ich errötete und antwortete: “Was? Nein! Was meinst du denn? Hm?” Dabei fiel mir auf, dass meine Stimme schon etwas überbetont fragend, schon leicht ins hysterische abgleitend klang. Ich packte Kind 3.0 also ohne Schuhe und verließ fluchtartig die Garderobe. Den ganzen Weg nach Hause hoffte ich, dass die Mutter uns nicht gehört hatte.
Die nächste Lektion in Sachen Geheimnisse war dann: Verberge alles, was Hinweise auf Geheimnisse geben könnte. Das können ganz banale Dinge sein. Das Läuseshampoo vom Geschwisterkind, das Warzenmittel im Medizinschrank, selbst Produkte zur Monatshygiene möchten nicht öffentlich diskutiert werden. Einmal unachtsam liegen gelassen, werden sie vom Kind gefunden und bieten Diskussionsmaterial für allerlei heikle Themen. Vielleicht bin ich da auch nur hypersensibel, aber wenn mein Kind am Spielplatz beim Schaukeln zum Nachbarskind schreit: “MEINE MAMA BLUTET AUS DER SCHEIDE! DEINE AUCH?”, dann fühle ich mich doch kompromittiert.
Selbst Dinge, die eigentlich nie geschehen noch jemals ausgesprochen wurden, haben ausreichend Potenzial zum Rechtfertigungsalbtraum zu werden. Einfach weil das Kind etwas beobachtet und sich selbst einen Reim auf die Geschehnisse macht, die nicht unbedingt dem tatsächlichen Tathergang wiedergeben müssen.
Als mein Mann beispielsweise das Kind vom Kindergarten abholte, berichtete dies arglos von dem netten Mann, der die Mami morgens öfter besucht und zwar “Wenn du in die Arbeit gegangen bist, Papi”. “Die Mami macht immer halbnakisch auf und isch muss dann ganz leise sein wenn der Mann da ist.” Zartes Nachfragen meines Mannes konnte die Situation auflösen. Schlussendlich handelte es sich um einen Nachbarn, der ein ungewöhnliches Talent hatte, immer genau dann zu klingeln wenn ich morgens unter die Dusche möchte. Ich denke, er ist shoppingsüchtig. Jedenfalls erhält er durchschnittlich ein Paket pro Woche, das der Postbote gerne bei uns hinterlegt. Er weiß in der Zwischenzeit an welchen Wochentagen wir morgens früh noch zuhause sind und holt dann seine Pakete ab. Vermutlich lauert er im Treppenhaus bis er hört, dass ich das Duschwasser aufdrehe und klingelt dann. Jeder hat halt so seine Hobbys. Wenn ich die Tür öffne und wir ein paar freundliche Worte austauschen, jubelt und grölt Kind 3.0 im Hintergrund. Da die Tür zum Hausflur geöffnet ist, bitte ich um Ruhe. Insgesamt eine eher harmlose Angelegenheit, die jedoch eine ganz besondere Note bekommt, wenn Kind 3.0 sie nacherzählt.
Und da wird es deutlich. Es geht bei Überwachung gar nicht um die tatsächlichen Geheimnisse, die man zu verbergen sucht sondern darum was andere durch Einzelbeobachtungen und deren Misinterpretation über das eigene Leben und Verhalten schließen.
Ich mag Kartoffeln. Ich mag Kartoffeln wirklich, wirklich gerne, weil man daraus so viele tolle Sachen machen kann. Zum Beispiel, Pommes, Chips, Bratkartoffeln, gekochte Kartoffeln, Wedges, Salat oder auch Stempel, wenn man sie nicht essen möchte oder eben auch lustige Tentakelmonster unten im Schrank, wenn man sie vergisst. Was man aus Kartoffeln aber nicht machen kann ist eben eine adäquate Empfängnisverhütung. Sollte man meinen.
Eine 22-jährige Frau wurde nämlich mit horrenden Unterleibsbeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie erzählte, dass sie sich eine kleine Kartoffel eingeführt habe. Sie tat dies auf Anraten ihrer Mutter, die meinte, das sei besser als Kondome, Anitbabypillen oder anderer Kram, den man so in Medizinbüchern findet. Nach zwei Wochen sprossen aus der Kartoffel dann Wurzeln. Columbia Reports hat die ganze Geschichte:
A recent campaign by Bienestar Familiar (ICBF) aimed at reducing the high levels of teenage pregnancy in Colombia stated that young people’s general rejection of conventional contraception methods, such as condoms and contraceptive pills, coupled with a macho society which often saw girls pressured into having unsafe sex, contributed to a high level of unwanted teenage pregnancies.
The fact that a 22 year old women was no naïve as to believe that a potato was an appropriate and safe method of contraception shows a concerning lack of education for young people as to the options available for them when they become sexually active.
Dafür gibt es aber das Lonely Potato Syndrome. Mehr oder weniger. Eher weniger, denn als der Neurowissenschaftler Dean Burnett gefragt wurde ob er auch einen Quirk, also eine nette, kleine Eigenheit habe, erfand er kurz mal das Loneley Potato Syndrom. Hintergrund ist der, dass er gerne host einer themenrelevanten Show sein, aber nicht zu abgefuckt, sein wollte. The Guardian hat die ganze Story:
So when asked if I had any weird habits or quirks, I said “I don’t like cooking a single jacket potato as I think it looks lonely.”
They really liked this, and wanted to explore it further. It ended with their filming me traipsing around a market, buying two of every vegetable due to my “condition” and talking to people about it (ie just making stuff up).
I’m not proud of this; it felt dangerously close to pretending to have a psychological problem. My “section” never made the final cut, for which I was very grateful, but that’s not the point of the anecdote.
When the director spoke to me, he confessed that he had this problem too. Several of the crew said the same. A producer mentioned speaking to people in the office and yes, it was quite a common anxiety people had.
This would all be fine, if it weren’t for one important fact: I MADE IT UP!
Und wenn ich so darüber nachdenke, habe ich mir tatsächlich auch noch nie eine einzelne Kartoffel zur Empfängnisverhütung eingeführt. Oder überhaupt eine. Bin ich normal, liebes Doktor-Sommer-Team?
Aus Kartoffeln kann man so viele tolle Sachen machen. Zum Beispiel, Pommes, Chips, Bratkartoffeln, gekochte Kartoffeln, Wedges, Salat, gruselige Geschichten, lustige Lügen, oder Stempel. (via, via)
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In den vergangenen Jahren wurde es zu einer Tradition: Das Fest am Tag der deutschen Einheit, organisiert von der deutschen Botschaft in Tokyo – und zugänglich für jedermann! Ein echtes Fest quasi, so richtig mit Kindern (und dem einen oder anderen Angetütelten). Aber – ein neuer Botschafter ist im Land, und das haben die Deutschen in Japan nun davon. Zitat der Mitteilung der Botschaft in Tokyo:
Liebe Landsleute,
Sie warten möglicherweise an dieser Stelle auf die generelle Einladung zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober. Ich habe mich nach sorgfältiger Überlegung aber entschieden, zu der Einladungspraxis zurückzukehren, die vor meinem Vorgänger üblich war. Ich möchte nämlich gerne, dass wir noch mehr japanische Gäste erreichen als in der Vergangenheit.
…
Ich kann mir vorstellen und habe auch schon gehört, dass sich einige von Ihnen, die keine Einladung erhalten haben, darüber wundern oder auch ärgern. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich bitte Sie dennoch um Verständnis für die Entscheidung, die Steuer- und Sponsorengelder, die wir für den Empfang zur Verfügung haben, im Sinne einer ausgewogenen Balance zwischen den verschiedenen Gästegruppen und vor allem auch zur Stärkung der deutsch-japanischen Begegnung noch zielgerichteter einzusetzen.
…
Nun gut. Leider habe ich es nie persönlich zu der Feier geschafft (dabei liegt mein Büro keine zwei Kilometer entfernt), aber vom Hörensagen her war die Veranstaltung wohl sehr beliebt und natürlich eine gute Gelegenheit, andere Leute kennenzulernen. Sowie mit den Kindern etwas deutsche Atmosphäre zu schnuppern. Ehrlich, das gibt’s! Jedes Mal, wenn ich im Goethe-Institut in Tokyo bin – so alle zwei, drei Jahre ein Mal – fühle ich mich wie in einer anderen Welt.
Die Begründung halte ich allerdings nicht für sehr gelungen: “Steuer- und Sponsorengelder …. im Sinne einer ausgewogenen Balance zwischen den verschiedenen Gästegruppen und vor allem auch zur Stärkung der deutsch-japanischen Begegnung … einzusetzen”. Ja, wer ist denn nun eingeladen?
Eigentlich ist es schade, denn gerade die öffentliche Veranstaltung hat, da bin ich mir absolut sicher, zur Stärkung der deutsch-japanischen Begegnung beigetragen. Feier in der Botschaft? Offen für alle? Weltoffener kann man sich kaum präsentieren.
Logischerweise ist bei der Mailingliste DinJ (Deutschsprachige in Japan) ein, wie sagt man so schön auf Neudeutsch: shitstorm losgetreten wurden. Die Wogen werden sich glätten, aber ein bisschen schade ist es schon.
Eltern stehen mitunter vor der Entscheidung, ob sie ihr Kind privat oder gesetzlich versichern wollen. Manche fragen auch den Kinderarzt nach seiner Meinung, ein Versicherungsvertreter (der privaten PKV) wird sicher eine klare Meinung haben. Privat versichern können sich alle die, welche nicht der gesetzlichen KV unterliegen, also Beamte, Selbständige, Arbeitnehmer mit einem Verdienst über 53500 € p.a. oder unter 450 €, außerdem Studierende.
Was sind die Vorteile einer Privatversicherung für Kinder?
– In der Zahnbehandlung und bei Brillen wird i.d.R. deutlich mehr übernommen, als in der GKV
– Viele private Kassen übernehmen von vorne herein besondere Therapien wie Akupunktur, Homöopathie oder Osteopathie. Für wen das wichtig ist, liegt bei Privatversicherungen sicher richtig, auch wenn sich viele gesetzliche Versicherungen inzwischen ebenfalls aus Werbegründen mit diesen Kostenübernahmen schmücken, medizinisch-wissenschaftlichen Sinn muß man hier nicht suchen.
– In vielen Praxen werden Privatversicherte immer noch bevorzugt behandelt, was Terminvergaben oder grundsätzliche Behandlung angeht, s.u. – mich rein persönlich interessiert das nicht so sehr, meine fMFA fragen auch nicht nach der Versicherung, wie das andere machen.
Was sind die Nachteile?
– die PKV kostet zunächst einmal mehr, da auch für die Kinder extra bezahlt wird, eine Familienversicherung gibt es nicht. Viele Versicherung zahlen aber Rückvergütungen, wenn keine Ansprüche geltend gemacht werden.
– Es finden medizinische Prüfungen statt, bei Neugeborenen kein Problem, bei älteren Kindern wird genauestens die Krankenvorgeschichte geprüft und mitunter Behandlungen ausgeschlossen. Da mussten wir schon diskutieren, dass die Neugeborenengelbsucht keine lebenslange Lebererkrankung bedeutet oder die vereinzelten akuten Bronchitiden kein Asthma
– Bei manchen Behandlungen muß mehr “erstritten” werden als in der GKV – ich erlebe, das z.B. sinnvolle Impfungen, die aber (noch) nicht Stiko-empfohlen sind, i.d.R. in der PKV auch nicht bezahlt werden (FSME, Meningokokken B). Auch bei kostenintensiven Behandlungen wie Hyposensibilisierungen muß vorher eine Kostenübernahme genehmigt werden. Diese Probleme sehen wir in der GKV eigentlich nur bei chronisch kranken oder behinderten Kindern, bei denen die Eltern jedes Hilfsmittel extra begründen müßen. Das kann aber in der PKV genauso passieren.
– Auch bei PKV gibt es zwischenzeitlich so manche Behandlungshürde: So werden nur Medikamente von bestimmten Pharmafirmen übernommen (wie auch in der GKV) und auch die PKV besteht selbstverständlich auf eine Verordnung eines Arztes. Zu Recht: Die Einstellung, “ich bin privatversichert, also schreiben Sie mir das mal auf” entbehrt jeder medizinischen Sinnhaftigkeit.
Aus ärztlicher Sicht sind Privatpatienten gerne gesehen, das hat zwei einfache Gründe: Die Bezahlung der ärztlichen Leistung ist meist besser dotiert und landet auch schneller auf dem Konto – wenn gezahlt wird. Denn auch bei Patienten gibt es genug schwarze Schafe, die die Zeche prellen. Hier ist ein Nachteil: Ich trage das wirtschaftliche Risiko, dass ich auf meinen Kosten sitzenbleibe.
Bei Gesetzlichversicherten gibt es unter den Begriffen des so genannten Regelleistungsvolumens und Fallzahlbegrenzung noch immer eine Deckelung der Behandlungszahlen: Überschreitet das Behandlungsvolumen die Zahl des Vorjahresquartales, erhalte ich diese Patienten nicht oder nur abgestaffelt bezahlt. Das ist auch der Grund, warum manche Praxis für Gesetzlichversicherte einen Aufnahmestopp verfügen: Sie bekommen sie schlichtweg nicht bezahlt. Ds gibt es in der Privatversicherung nicht. Der Vertragspartner ist der Patient selbst, nicht die Versicherung. Deshalb müssen übrigens manchmal Gesetzlichversicherte länger auf einen Termin warten: Das Budget ist schlicht erschöpft.
In der Summe gleichen sich PKV und GKV immer mehr aneinander an, es gibt hier und da Hürden zu überwinden, wenn es um die Bezahlung geht. Um auf beiden Seiten die Kunden nicht zu verlieren, hat sich jede Seite eine Aufweichung der Vorgaben ausgedacht: So gibt es Zusatzversicherungen für GKV-Versicherte, die lediglich z.B. die Zahnbehandlung abdecken oder eine bessere Krankenhausversorgung (Chefarztbehandlung! Wer’s braucht… Aber ein Einzelzimmer mit einem kranken Kind kann Vorteile haben.). Dann gibt es Kostenerstattungsmodelle der GKV, d.h. die Kassen können individuelle Heilverfahren im Nachhinein erstatten, müssen aber zunächst vom Versicherten vorgestreckt werden. Ein anderes Novum ist der Basistarif, welcher so kompliziert verklausuliert ist, dass er sich weder bei Patienten noch den Ärzten herumgesprochen hat.
Eines sollte man außerdem nicht vergessen: Die Erstattung bei PKV und GKV hängt in hohem Maß vom zuständigen Sachbearbeiter ab – hier wird oft a) nach Aktenlage oder b) Großzügigkeit oder c) Quote entschieden. Es gibt viele Berichte, wonach Anfragen zu Kostenerstattung primär abgelehnt wurden, um dann nach Nachhaken doch noch durchzugehen. Da unterscheiden sich die Versicherungsformen nicht. Streiten wir uns nun noch darüber, ob dieser oder jener medizinisch besser oder schlechtet versorgt ist (PKV-Versicherte erhalten manches Mal überflüssige Therapien und Diagnostiken), ist das Entscheidungschaos perfekt.
Am 31. März dieses Jahres verbot der UN-Gerichtshof Japan, weiterhin Wale zu fangen¹ – mit der Begründung, dass die Behauptung Japans, Wale aus rein wissenschaftlichen Zwecken zu fangen, nicht den Tatsachen entspricht. Ein Moratorium auf Walfang besteht ja bereits seit 1986, und Japan ist eigentlich daran gebunden, zumal das Land ja bereits 1951 und damit nur 5 Jahre nach Inkrafttreten das Internationale Übereinkommen zur Regelung des Walfangs unterschrieben hatte. Doch bekanntermassen betrieb man weiter Walfang – in antarktischen Gewässern sowie im Nordpazifik östlich der Kurilen. Internationale Proteste sowie skurrile Gerüchte wie die erst neulich in den sozialen Medien die Runde machende Meldung Japanese whaling crew ‘eaten alive by killer whales, 16 dead’ hat japanische Politiker dabei bisher nicht die Bohne gekümmert.
Heute, am 17. September, hat Japan bei der Walfangkommissionssitzung in Slowenien erklärt, es werde alles in seiner Kraft stehende versuchen, um das Verbot aufheben zu lassen². Der japanische Vertreter zeigte sich dabei optimistisch, das Gericht überzeugen zu können, dass der Walfang tatsächlich aus wissenschaftlichen Gründen erfolgt – um die Population sowie den Einfluss der Meeressäuger auf das Ökosystem zu messen.
Aha. Es ist immer wieder amüsant, in japanischen Nachrichtensendern zu verfolgen, wie die Medien versuchen, dem Walfang eine gewisse Legitimität zuzusprechen. Das ist logisch betrachtet gar nicht so einfach, denn jedes Kind weiss, dass es in allen gut sortierten Supermärkten und Fischhändlern Walfleisch zu kaufen gibt.
Wahrscheinlich ist der Ansatz “Japan verbieten, Wale zu fangen” einfach von Grund auf falsch, denn auf solche Verbote von ausserhalb hat man in Japan (aber nicht nur dort) schon seit jeher eher trotzig reagiert. Da wird der Imageschaden einfach billigend in Kauf genommen. Ich hielte da einen anderen Ansatz für richtiger: Japan den Verkauf und Verzehr von Walfleisch zu verbieten. Denn ohne den Verkauf von Walfleisch wären Japans Politiker ganz sicher nicht bereit, Unsummen in diese Art “Forschung” zu investieren.
¹Siehe unter anderem hier (Englisch).
²Siehe unter anderem hier (Japanisch).
Es war eine Zeit ohne Internet, mit Telefonen, die dir nicht die Nummer des Anrufers verrieten. Es ist rund 30 Jahre her, da gab es eine Freundin, die fuhr in die Türkei, nach Afrika. Sie gewann Reitturniere. Sie arbeitete bei einer Telefonhotline für Menschen mit Problemen. Sie tat Dinge, die wir bewunderten.
Und dann stellte sich heraus, dass das alles so gar nicht stimmte. Das sie ein Welt aufgebaut hatte, die nur bedingt etwas mit der Realität zu tun hatte. Wir waren erschüttert und fragten uns, was jetzt von diesen Jahren des Zusammenlebens echt und was nur gespielt war.
Ok, 2014 kann man zu seinen Geschichten noch leicht ein Fotos, Videos und SMS dazulegen. Aber es ist nicht das Internet, das uns täuscht, es sind und bleiben die Menschen selbst. Und gut- bzw. leichtgläubig waren wir schon immer oder noch nie.
Am vergangenen Freitag bekam meine Tochter, Zweitklässlerin, eine besondere Hausaufgabe auf. Alle Schüler sollten am Montag ein Insekt mit in die Schule bringen. Egal welches. In meinem vorherigem Wohnort wäre das mangels Natur gar nicht so einfach gewesen, aber wir sind ja jetzt in Kanagawa, und wenn wir alles so viel hätten wie Insekten…
Nun lümmelten am Sonnabend gut sichtbar drei Gottesanbeterinnen am Haus herum. Die hier meist knapp 10 Zentimeter langen Tierchen sehen jung (grün) ganz putzig und erwachsen (braun) ziemlich bösigartig aus. Töchterchen griff sich das größte Exemplar mit der Hand, lernte derweilen, dass die Tiere auch merklich zubeissen können, und brachte es im Insektensammelbehälter (in allen gut sortierten 100-Yen-Shops erhältlich) unter. Da noch zwei Tage Zeit waren, legten wir noch frisches Futter dazu (lebende Heuschrecken) und Futter für das Futter (Auberginenblätter). Die Heuschrecken (rund 3 cm lang) hatten nicht allzu lange Freude dran. Merke: Eine Gottesanbeterin schafft locker zwei Heuschrecken am Tag. Und eine kleine Motte zum Nachtisch.
Japanischer Prachtkäfer
In der Schule stand meine Tochter mit dem Tier scheinbar ganz allein da – der Rest brachte Nashornkäfer (sehr verbreitet und beliebt hier), Heuschrecken usw. mit. Im Schulgarten züchtet man übrigens Heuschrecken, wobei züchten natürlich schön gesagt ist: Wir züchten die nicht, und haben trotzdem haufenweise davon hier, die all unser Gemüse ratzekahl leerfressen, selbst mit den tüchtigen Gottesanbeterinnen. Der Vorschlag meiner Tochter, Kama-chan (so taufte sie das Tier, da dieses auf Japanisch kamakiri heisst), doch im schuleigenen Heuschreckengelege ein kurzes Mittagessen zu gönnen, stiess jedenfalls auf wenig Gegenliebe, so dass sie Kama-chan wieder nach Hause trug… und freiliess.
Lieber ausweichen: Mukade
Was wollte ich eigentlich schreiben? Ach ja! 玉虫 Tama-mushi. Endlich habe ich einen mit eigenen Augen gesehen. Der lateinische Name lautet Chrysochroa fulgidissima und die Tiere gehören zu den Prachtkäfern. Der Name erscheint sinnvoll – die Tiere schillern wirklich in aller Pracht. So sehr, dass man im berühmten Hōryūji bei Nara im 7. Jahrhundert einen kleinen Turm komplett mit Tama-mushi-Flügeln bepflasterte und so etwas ganz besonderes schuf – den 玉虫厨子 Tamamushi-Zushi (Prachtkäfer-Altar).
Zu guter letzt lief uns im Park noch eine Mukade (Hundertfüßer) vor die Beine – ein Tier, dass ich genauso fürchte wie eine japanische Hornisse. So. Nach sporadischen Abhandlungen über Zikaden, Prostituierten-Spinnen und Rosenkäfern war es mal wieder an der Zeit, über kreuchende und fleuchende Bewohner zu schreiben.
Wir trauten unseren Augen kaum, als wir so dumdidum ahnungslos durch MeckPomm mit dem Auto fuhren. Was steht denn da am Strassenrand herum? Ein Emu? Nee, aber ein Nandu. Was macht das Tier denn hier? Wir sind doch nicht im Zoo! Nee, das ist hier ganz normal, die leben hier seit die Nandu-Farm dicht gemacht hat. Haben sich hier niedergelassen. Da haben wir aber nicht schlecht gestaunt.
Menschenscheu oder autoscheu sind sie auch nicht gerade, im Gegenteil, sie haben eine Menge Selbstbewußtsein und zeigen sich sogar gerne mal mitten auf der Strasse. Da muss man dann halt langsam fahren. Witzige Tierchen.
Ich habe zwar keine Katze, aber… nein, ich lasse mich an dieser Stelle nicht zu einem Pussy-Witz hinreissen. Das würde einfach nur der Großartigkeit dieser Idee schaden, weil das einfach total super ist. Gut, mit £4,500 sind die Kratzbäume ein bisschen teuer, allerdings sind sie auch handgefertigt. Dafür aber nicht in einem Arbeitslager zu menschenunwürdigen Bedingungen, wie man es bei dem Thema vielleicht erwarten würde.
Mit nur £3 sind da die Katzentoiletten vermutlich wesentlich besser machbar. Und weil sie es in so vielen schönen Varianten gibt, muss man seiner Katze vielleicht auch mal unter die Arme greifen, wenn man möchte, dass allen (sowas wie) Dikatoren gleichmäßig ins Gesicht gekackt wird. Hier gibt es natürlich die üblichen Variationen: Wladimir Putin (Russland), Kim Jong Un (China), Recep Tayyip Erdoğan (Türkei), Nicolás Maduro Moros (Venezuela) und Abdel Fattah al-Sisi (Ägypten).
Natürlich handelt es sich bei den Katzenklos auch eher um Internetzensierer, aber die Unterscheidung ist mir da ziemlich egal. Dafür kann man die guten Teile allerdings in einem Shop namens The Pussycat Riot kaufen. Hier den Kratzbaum, da die Toiletten. Natürlich werden alle Einnahmen gespendet. Sagen sie. Egal, ich glaub das. (via)
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In gut einem Monat, Donnerstag der 18. September, ist ein wichtiger Tag für Schottland und damit auch für mich. Dann wird zur Abstimmung gebeten und gefragt wird
Should Scotland be an independent country?
Seit etwa einem Jahr geht es mehr oder weniger heiß zur Sache und der Endspurt ist deutlich. Mittlerweile hat man sich immerhin darauf einigen können, wie die Frage formuliert sein soll. Es gab Varianten mit „Do you think…“ und ganz am Anfang noch eine weitere Möglichkeit (devo-max). Jetzt ist es also ganz einfach und solange man sich bis zum 2.09 registriert, kann man sein Kreuzchen bei Yes oder No machen.
Ich bin auch wahlberechtigt, wie alle EU- und einige Commonwealth-Bürger. Die Registrierung ist schon lange abgeschlossen und ich weiß auch schon, wie ich abstimmen werde. Doch fangen wir von vorne an.
Als unbedarfter Festivalbesucher in Edinburgh könnte man den Eindruck bekommen, dass die Sache klar entschieden ist, denn auf zahlreichen Autos, Verkehrschildern, Bushäuschen und sonstigen öffentlichen Flächen sieht man die Yes-Aufkleber. Auch in vielen Fenstern (Wohnungen wie Geschäften) hängen Flaggen bzw. Plakate wie dieses:
Die Kampagne ist auch schon wesentlich länger aktiv, wird von der aktuell regierenden Partei unterstützt (SNP und dazu die Greens). Die Better Together-Kampagne hatte einen eher schlechten Start, da sie eher auf die Behauptungen der Ja-Sager reagierte, aber kaum eigene Argumente lieferte (unterstützt von Labour, Conservatives, Liberal Democrats). Es geht um finanzielle Vorteile („Nordseeöl gehört uns!“ vs. „Was ist mit der staatlichen Rente?“), aber auf der Unabhängigkeitsseite vor allem um den Nationalstolz. Die doofen Engländer in Westminster sollen nicht länger ihre unpopuläre Meinung aufdrücken. Schottland ist traditionell sozialistisch-arbeiterfreundlich, während England (bzw. der Rest des UK) eher konservativ ist. Da aber die gut 5 Millionen Schotten (4 Millionen Wahlberechtigte) in den 64 Millionen Bürgern des gesamten Landes untergehen, sind viele Schotten von der nationalen Regierung in Westminster enttäuscht.
Das Tolle ist aber, dass es seit 1999 ein eigenes schottisches Parlament gibt, das (mittlerweile) die Bereiche Gesundheit, Bildung, Justiz, ländliche Belange, Wohnungswesen und Verkehr selbst verwaltet. Vor kurzem wurde von David Cameron (Premierminister, Conservatives), Ed Miliband (Labour-Vorsitzender) und Nick Clegg (stellv. Premierminister, Vorsitzender der Liberal Democrats) ein Versprechen unterschrieben, dass im Falle eines Neins, weitere Rechte devolviert werden (s. Guardian-Artikel). Das kam am selben Tag wie die erste TV-Debatte zwischen First Minister Alex Salmond (SNP) und Alistair Darling (ehem. Schottland-Minister und Vorsitzender der Better Together-Kampagne) stattfand. Diese wurde überwältigend von Darling gewonnen, da Salmond auf mehrfache Nachfrage (auch aus dem Publikum) nicht darauf eingehen wollte, was denn sein Plan B ist, wenn Schottland das britische Pfund nicht als Währung behalten darf.
Stichwort Währung. Die Nationalisten behaupteten von Anfang an und immer noch, dass einfach weiterhin das GBP verwendet wird. Hochrangige Mitglieder der UK-Regierung und der Bank of England haben das verneint mit dem Hinweis, dass das von beiden Seiten erstmal verhandelt werden muss. Die Unionisten weisen außerdem darauf hin, dass man bei Beibehaltung des Pfund ganz den Launen der Bank of England ausgeliefert ist. Wenn der Euro übernommen würde, müsste man erst die Voraussetzungen erfüllen. Und eine komplett eigene Währung bietet weniger Sicherheiten (Stichwort Rettungschirm). Das scheint momentan ein entscheidender Punkt für die Wähler zu sein, neben der Sicherheit der Renten und Jobs, die mit dem Wegzug großer Firmen nach Süden wandern würden.
Die EU-Mitgliedschaft wäre ebenfalls erstmal weg und wie von jedem anderen Land verlangt, müssten Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden. Auch hier hat die SNP munter behauptet, dass ein unabhängiges Schottland automatisch EU-Mitglied wäre. Da haben sich aber einige hochrangige EU-Funktionäre (u.a. José Manuel Baroso und Jean-Claude Juncker) dagegen ausgeprochen und auf den Dienstweg verwiesen.
Wie man vielleicht merkt, bin ich eher für das Verbleiben im UK. Sowohl aus persönlicher Sicht (Was passiert mit meinem bisher unbefristeten Aufenthaltsrecht?) als auch beruflich wäre die Unabhängigkeit eine Katastrophe. Im akademischen Bereich sind wir direkt und indirekt von Stipendien abhängig und die kommen vorranging von UK- und EU-Ebene. Es wurden schon Stipendien abgelehnt mit dem Verweis auf die unsichere politische Situation. Natürlich würde das irgendwann alles wieder normalisiert (Schottland bekomt eigene Gremien und/oder kann EU-Stipendien in Anspruch nehmen), aber das braucht einige Jahre und bis dahin wäre mein Arbeitsplatz weg.
Die Umfragen sehen das zum Glück ähnlich und je nach Anbieter haben die Unionisten einen komfortablen Vorsprung. Allerdings sind noch eine ganze Menge Wahlberechtigter unentschieden und je nachdem, welches Lager seine Wähler eher motivieren kann, ist das noch lange nicht in trockenen Tüchern. Eine schicke Aufstellung über die Entwicklung der Umfragen gibt es bei der BBC, wo je nach Umfrageinstitut die Unentschiedenen zwischen 7 und 27% ausmachen.
Ebenfalls sehr hilfreich ist aboutmyvote.co.uk von der Electoral Commission, die diese Woche per Wurfsendung ein Heftchen verbreitet haben.
Man darf gespannt sein! Wie seht Ihr das bzw. wieviel habt Ihr bisher davon mitbekommen?
Am Sonntag war ich bei einem etwas seltsamen und fantastischen Event, das sowohl ein Rückfall in längst vergangene Zeiten als auch sehr modern ist. Das Ergebnis war der folgende Haufen Köstlichkeiten:
Das Ganze lief zum dritten Mal unter dem Motto „Barter Me This“ und wurde von Sally (Twitter, Facebook) organisiert. Die Idee ist, dass jeder etwas Selbstgemachtes mitbringt und es wird erst wie bei einer stillen Auktion geboten und dann getauscht. Es gibt eine bestimmte Anzahl Essenstauscher-Plätze, aber man kann auch Fähigkeiten tauschen.
Beim letzten Mal war ich als Zuschauer dabei, um zu gucken, wie das funktionert. Ich habe durch impromptu Tipps sogar ein Bündel Kräuter und einen Cupcake eintauschen können. Doch für das Juli-Event war ich richtig mit dabei und habe zweierlei Brownies und Müsliriegel-Rohmasse mitgebracht:
In der ersten Phase schreiben alle Zettelchen mit ihrem Namen und was sie anbieten und legen diese zu einer Gabe, die sie gerne dafür eingetauscht hätten.
In der zweiten Phase geht es dann darum, möglichst viele Leute glücklich zu machen.
Ich bin mein gesamtes Zeug losgeworden, aber es war auch nicht so viel und es war frisch zubereitet. Andere hatten viel Eingemachtes dabei, das sich länger hält bzw. nicht extra für dieses Event hergestellt worden ist. Der Sinn ist eigentlich, dass man seine Überschüsse (wie z.B. Al’s Gartenerzeugnisse) los wird, um Dinge zu bekommen, die man nicht selber machen kann oder möchte.
Jedenfalls eine schöne Idee und ich werde versuchen, das nächste Mal wieder dabei zu sein.
Bilder: oberstes ist von mir, die restlichen sind von Sally’s Freund und noch mehr sind in diesem Facebook-Album zu sehen.
Vielleicht wollt ihr Macgyver beeindrucken, vielleicht wollt ihr aber auch einfach nur für jeden Fall gerüstet sein. So oder so ist das Leatherdos eine unglaublich gute Idee, weil der Haarclip nämlich so designed wurde, dass er nicht nur euer zauberhaftes Haar zusammen hält, sondern auch noch mehrere nützliche Werkzeuge in sich vereint, dabei aber eine Grundfunktion genauso gut erfüllt, wie andere Haarclips.
Schraubendreher und -schlüssel, Lineal, Säge, Einkaufswagenchip und vermutlich kann man damit auch ganz prima die letzten Stummel von Joints festhalten, ohne sich die Finger zu verbrennen. Mit knappen $10 ist er zwar relativ teuer und ich weiß nicht, wie hoch da generell so die Verbummelquote ist, aber praktischer geht es vermutlich einfach nicht mehr. Und wer mag keine praktischen Ladies? (via)
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Ihr kennt das. Man postet ein Foto von Essen auf Facebook und BÄMM völlig unerwartet kommt aus irgend einer Ecke das Argument “Du frisst dich fett und in Afrika hungern Kinder”. Das passiert auch gerne mal Offline, wenn man nicht aufgegessen hat. Der Punkt ist der: Natürlich hat derjenige recht. Wir sind hier privilegiert, wissen nicht mal was Hunger überhaupt ist. Jeder von uns dürfte zu jeder Zeit ausreichenden Zugang zu Nahrungsmitteln gehabt haben.
Nun ist es aber so, das der Einwurf dieses Arguments keinem hungernden Kind in Afrika weiterhilft. Jeder dürfte wissen, dass es Hunger in Afrika (und vielen anderen Teilen der Welt!) gibt.
Ich finde daher, wir sollten ein Kinder-In-Afrika-Phrasenschwein einführen.
Wer dieses Argument also zukünftig verwenden möchte, sollte sich erst einmal überlegen, was er selbst dagegen getan hat, dass Kinder und Menschen hungern müssen. Nichts? Gut, dann Spende eine Kleinigkeit und lass dann den Moralapostel raushängen. Ansonsten ist das Argument nämlich einfach nur scheinheilig.
Wem denn Spenden?
Es gibt eine Vielzahl Organisationen, die sich speziell mit dem Thema Hunger beschäftigen. Ich persönlich finde es ziemlich super, was die Leute vom WFP auf die Beine stellen:
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (englisch UN World Food Programme, WFP) ist eine gemeinsam von der Generalversammlung der Vereinten Nationen und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) getragene humanitäre Einrichtung und die wichtigste Institution der Vereinten Nationen im Kampf gegen den globalen Hunger. 2011 hat das WFP 99,1 Millionen Menschen mit Ernährungshilfe in 75 Ländern unterstützt. Größtenteils handelt es sich dabei um die Versorgung von Menschen in Not mit Nahrungsmitteln nach Naturkatastrophen, Dürren oder gewalttätigen Konflikten. Außerdem hilft das WFP auch Menschen in Gebieten mit dauerhaft schlechter Ernährungslage und führt dort Entwicklungsprojekte durch. Hierzu zählen Schulspeisungsprogramme für etwa 25 Millionen Kinder pro Jahr in 60 Ländern, oder so genannte Food-for-Work-Programme, bei denen Menschen Nahrungsmittel als Ausgleich für ihre verrichtete Arbeit erhalten, die der nachhaltigen Entwicklung dienen – etwa dem Bau von Brunnen oder Bewässerungskanälen. – Wikipedia
Dann bringe nicht nur das Argument vor, sondern erkläre den Leuten, wie sie helfen können. Verlinke eine Hilfsorganisation oder so. Hauptsache du hast das Argument nicht nur gebracht um zu Provozieren, denn dann bist du ein Troll. Und Trolle soll man ja nicht füttern. Klar?
Und was hast du jetzt gegen den Hunger getan?
Na was wohl, gespendet. Mache ich übrigens regelmäßig.
Ich höre immer nur Afrika, was ist mit Kindern in Deutschland?
*seufz*… Ja, auch in Deutschland hungern Kinder. Aber auch hier musst du dich beim Vorbringen dieses Argumentes fragen: Was hast du dagegen getan?
Ernährungskommission der DGKJ aktualisiert ihre Empfehlungen für das Säuglingsalter
“Zahlreiche aktuelle Studien und Publikationen hat die Ernährungskommission der Deutschen Fachgesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) ausgewertet und in ihre Empfehlungen für die Ernährung gesunder Säuglinge einbezogen. Dabei wurden auch neue Trends in der Babykost kritisch betrachtet.
z. B. Baby-led Weaning – Selbstfütterung des Babys
Selbstfütterung statt Babybrei – das ist das Ziel des sog. „Baby-led Weaning“ (weaning=Abstillen). Hier nimmt sich das Baby seine Beikost selbst, indem es die angebotene Nahrung selbständig zum Mund führt und sich daran versucht. Nun wird auch bei konventionellerem Zugang ein Säugling nach einigen Monaten dazu ermuntert, mal an einem Stück Obst zu lutschen, doch sehen die Experten die Methode des Baby-led Weaning als grundsätzlich problematisch an: Bei konsequenter Einhaltung der ausschließlichen Selbstfütterung und dem durchgängigen Verzicht auf Brei wird, bestimmt durch die notwendigen motorischen Entwicklungsfortschritte des Kindes, der Beginn der Beikostgabe in den Lauf des 2. Lebenshalbjahres verschoben. Zu spät, um die Chancen auf ein gemindertes Allergie- und Zöliakierisiko nutzen zu können. Denn, so belegen es Studien seit längerem, die Einführung von Beikost nach der 17. und vor der 26. Lebenswoche (5. – 7. Lebensmonat) mindert diese Risiken wesentlich. Zudem betont die DGKJ-Ernährungskommission, dass bei dieser Methode die angemessene Versorgung mit kritischen Nährstoffen wie Eisen nicht gesichert ist.
z. B. Vegetarisch bis vegan – auch für´s Baby?
Immer mehr Erwachsene ernähren sich vegetarisch oder vegan und wollen dies, wenn sie Eltern werden, auch überzeugt an ihre Kinder weitergeben. Die DGKJ-Ernährungsexperten kommen in ihrer Empfehlung zu dem Schluss, dass eine ovo-laktovegetarische Ernährung im 1. Lebensjahr möglich ist, dann aber eine sorgfältige Auswahl der Lebensmittel und den Blick auf die Eisenversorgung des Kindes voraussetzt.
Eine vegane Ernährung hingegen – rein pflanzlich, keine Milch, kein Ei – verursacht schwerwiegende Defizite in der Nährstoffversorgung des Kindes und ist mit hohen Risiken für seine Entwicklung und Gesundheit verbunden, bis hin zu irreversiblen neurologischen Schäden.
Insgesamt bestätigt die Ernährungskommission in ihrer wissenschaftlichen Publikation die Empfehlung, Säuglinge in den ersten 4 bis 6 Lebensmonaten ausschließlich zu stillen (auch kürzere Stillzeiten bzw. teilweises Stillen sind sinnvoll!) und eine stufenweise Einführung von Beikost bis hin zur normalen Familienkost zum Ende des 1. Lebensjahres.
Die gesamten Empfehlungen zur „Ernährung gesunder Säuglinge“ sind – samt eines Ernährungsplans für das Babyalter – hier einzusehen.”
Dies ist eine Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin DGKJ
Baby-led Weaning und Vegane Kost sind die neuesten Trends in der Beifütterkost, obwohl in den letzten fünf Jahren im Allgemeinen die Empfehlungen zur Beikost sehr entschlackt wurden: Es darf alles beigefüttert werden (außer Honig), die Familienkost soll zügig eingeführt werden und ausprobieren geht immer, finger food sowieso. Ok, die Empfehlungen sind noch dezidierter, aber darauf läuft es hinaus. Weg vom strengen deutschen langsamen Heranführen hin zum entspannten lockeren Umgang mit den ersten Löffelchen.
Aber diese neuen Trends: Wie seht Ihr das? Alles neumodischer bullshit, jeder wie er mag oder vielleicht auch problematisch (immerhin sieht es die DGKJ eher kritisch)?
It was my birthday on Tuesday and I wanted to bake myself a pretty special cake – but I was at a loss as to which one. I asked the community on Facebook and Twitter what video game cake was their favourite, and the response was naturally a resounding “The Cake is a Lie”. Although this was my first recipe on Gourmet Gaming, I felt perhaps it was apt to revisit it and see how far I’ve come since the blog started, especially since I hit 50,000 Tumblr followers last week. Oh, so many rookie mistakes! Why was the original cake chocolate – it’s obviously black forest (coincidentally, also my favourite)! So, as a gift to both myself and all of you, please enjoy this updated recipe for Portal Cake - forever sans fish shaped garnishes.
Click ‘Read More’ for the full recipe!
This recipe serves 10-15 (or 1).
What you will need: Three 8-inch round sandwich tins, greaseproof paper/baking parchment, 1 large mixing bowl, 1 small bowl, a whisk, a small pot, a piping bag and nozzle, a knife or grater and a spatula.
Ingredients:
175g / 1¾ Cups Butter
75g / ¾ Cup Dark Chocolate
200g / 7oz Whole Milk
1 Teaspoon Lemon Juice
300g / 2⅓ Cups Plain Flour
375g / 1¾ Cups Golden Caster Sugar
25g / ¼ Cup Cocoa Powder
1 Teaspoon Bicarbonate/Baking Soda
100ml / ½ Cup Espresso
Salt
2 Eggs
For the Filling:
1 Can (425g / 15oz ) Cherries (Drained)
4 Tablespoons Black Cherry Conserve
2 Tablespoons Kirsch (or Cherry Juice)
500ml / 2¼ Cups Double/Heavy Cream
5 Tablespoons Icing/Confectioners Sugar
For the Decoration:
100g / 3.5 oz Dark Chocolate Bar
8 Cherries
1 White Birthday Candle
Baking the Cake:
Grease the Sandwich Tins with a little butter and line with the Greaseproof Paper/Baking Parchment. Preheat the oven to 160C/320F. Melt the 75g Dark Chocolate and Butter together over a bain-marie.
Add the Lemon Juice to the Whole Milk and set aside for 10 minutes. Combine the Flour, Golden Caster Sugar, Cocoa Powder, Bicarbonate Soda and a pinch of Salt together in a large mixing bowl.
After 10 minutes, whisk the Eggs and Whole Milk together, then add the Chocolate and Butter, mixing until well combined.
Add this mixture to the dry ingredients. Add the Espresso and mix well until smooth. Divide the cake mixture evenly between the three prepared Sandwich Tins and bake in the pre-heated oven for 20-25 minutes – an inserted skewer should come out clean to indicate they are ready.
Once the Cakes are baked, set them aside to cool slightly before removing from the Sandwich Tins to cool completely.
Making the Cake:
Once the cakes have cooled, take what will be the middle layer of cake and pierce it several times. Brush over with the Kirsch or Cherry Juice.
Mix the drained Canned Cherries with the Black Cherry Conserve. Whisk the Double/Heavy Cream with the Icing/Confectioners Sugar until it’s softly firm and spreadable. Keep 4 tablespoons of cream aside for decorating the cake.
Take the bottom layer of cake and fill with the Cream, adding half the Cherries. Top with the Kirsch/Cherry soaked middle layer, then top this with Cream and the rest of the Cherries. Add the final layer on top of this to complete the cake construction.
Use the remainder of the Cream to completely cover the entire cake, top and sides.
Decorating the Cake:
Taking the Bar of Dark Chocolate, use a large, sharp knife to create chocolate shavings. Alternatively, use a grater to grate the chocolate – or use a combination of the two.
Sprinkle the chocolate shavings onto the top of the cake, and gently press the chocolate onto the sides of the cake, covering all the cream.
Fill a Piping Bag with the 4 tablespoons of cream set aside, and using a nozzle, pipe 8 flowers of cream on the top of the cake.
Place a fresh Cherry onto each of the cream flowers, then place the White Birthday Candle in the centre before serving.
11PM, after an epically long day at work, the chocolate shavings not sticking to the cake and destroying the original base I had made – I was ready to throw it in the bin. Baking this cake is not for the faint hearted. However, you will be greatly rewarded with one of the most delicious cakes ever. Sharp, with deep flavours and a rich, chocolate sponge balanced beautifully with the cream – it’s a masterpiece. The cake is a lie no more, this is the only recipe you need.
Don’t forget you can still get your questions in for the Gourmet Gaming 50K Q&A! Ask me anything!
Auf diesem Blog ist das Thema eigentlich schon ein alter Hut, aber morgen wird es ernst: Mit einem gewieften Trick soll morgen die pazifistische Verfassung ausgehebelt werden. Artikel 9 der japanischen Verfassung besagt,
1) In aufrichtigem Streben nach einem auf Gerechtigkeit und Ordnung gegründeten internationalen Frieden verzichtet das japanische Volk für alle Zeiten auf den Krieg als ein souveränes Recht der Nation und die Androhung oder Ausübung von militärischer Gewalt als ein Mittel zur Regelung internationaler Streitigkeiten.
2) Zur Erreichung des Zwecks des Absatz 1 werden Land-, See- und Luftstreitkräfte sowie andere Kriegsmittel nicht unterhalten. Ein Kriegsführungsrecht des Staates wird nicht anerkannt.
Will heissen, Japan darf nicht Krieg führen. Und keine Armee unterhalten. Aber das möchten konservative Kreise und natürlich allen voran die politische Rechte schon lange ändern. Nun gibt es schon seit langem grossen Widerstand gegen eine Verfassungsänderung. Morgen soll dazu ein erster, grosser Schritt erfolgen. Es geht genau genommen um die Etablierung des 集団自衛権 (Shūdanteki Jieiken) – Recht auf kollektive Selbstverteidigung. Um konkret zu werden: Die USA sind Japans wichtigster Verbündeter. Greift eine andere Macht Japan an, ist die USA verpflichtet, beizuspringen. Greift jedoch eine andere Macht die USA an, ist es Japan verboten, aktiv dem Verbündeten zu helfen. Passiv, zum Beispiel mit militärischen Tankflugzeugen usw., ist dies zum Beispiel im 2. Irakkrieg jedoch schon erfolgt.
Ministerpräsident Abe und seine Regierung möchten nun in einer ausserordentlichen Sitzung des Parlamentes am 1. Juli diese Situation “korrigieren”. Da eine Verfassungsänderung jedoch ziemlich schwierig ist, greift man in die Trickkiste: Sicher, es gibt Artikel 9. Es gibt aber auch Artikel 65 in der Verfassung, und der besagt kurz und knapp:
行政権は、内閣に属する。 – Die vollziehende Gewalt liegt bei dem Kabinett.
Und so beschliesst man morgen also mit einer bequemen Mehrheit im Parlament, die Art und Weise, wie die Verfassung interpretiert wird, zu ändern: Artikel 65 sticht Artikel 9 aus. Ganz einfach. Dass nur ein Drittel der Bevölkerung dies für gut befindet und eine Hälfte schlichtweg dagegen ist¹, ist den regierenden Liberaldemokraten dabei so ziemlich egal.
Das ganze geht nicht ohne Proteste vonstatten: Heute demonstrierten tausenden – genaue Zahlen muss ich leider schuldig bleiben – vielerorts, unter anderem vor der Residenz des Ministerpräsidenten, gegen die heraufziehende Abstimmung. Schade nur, dass die Ministerpräsidenten schon seit ein paar Jahren nicht mehr in der Residenz wohnen, da es dort angeblich spuken soll. Aber das ist natürlich nur ein Gerücht.
Gestern, am 29. Juni 2014, kam es zudem zu einem aussergewöhnlichen Zwischenfall am Südausgang des weltweit belebtesten Bahnhofs – Shinjuku. Ein Mann postierte sich dort gegen 1 Uhr nachmittags mit einem Megaphon auf einer Fußgängerbrücke und begann, gegen die Entscheidung zu protestieren. Das ging eine Stunde lang so, und in dieser Zeit bereitete die Feuerwehr Luftkissen und ähnliches vor. Gegen 2 Uhr übergoss sich der Mann plötzlich mit einer braunen Flüssigkeit und zündete sich an (wer sich das unbedingt ansehen muss – es gibt natürlich alles auf YouTube² – schliesslich ist Shinjuku um diese Tageszeit voller Menschen). Die Feuerwehr war natürlich in Sekundenschnelle dabei, den Mann zu löschen. Jener kam schliesslich mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus, soll aber ansprechbar sein. Interessant ist dabei, dass das geplante Opfer zwar auf viel Interesse in ausländischen Medien stiess, in den japanischen Mainstream-Medien jedoch kaum ein Echo fand.
Politische Auffassung hin oder her – dass Japan der Krieg in der eigenen Verfassung verboten wird, hat seine Gründe. Prinzipiell ist ja gegen das Recht auf Selbstverteidigung nichts einzuwenden. Aber der Gedanke an das folgende Szenarie macht schon bange: Irgendwie schafft Nordkorea es, ein amerikanisches Schiff zu versenken oder es erklärt den USA einfach so den Krieg. Japans Falken beschliessen, dass der Bündnisfall damit geschaffen ist, und lassen die zur Armee verwandelten Selbstverteidigungskräfte anlanden. Und schon stehen japanische Soldaten zwischen China und Südkorea. Beziehungsweise dort, wo meinetwegen jeder sein darf – nur kein japanischer Soldat.
Lustige Geschichte von meiner Heimfahrt. Am Ende der Wiesbadener Stadtautobahn wird es gerade aufgrund einer Baustelle einspurig. Ich war schon auf der durchgängigen Spur, musst aber stoppen, weil die Ampel rot wurde.
Stau im Stadtverkehr (Symbolbild) (Foto: Lukas Laszlo / Flickr)
Ausnahmsweise hab ich beim Warten mal nicht am Handy rumgespielt, sodass ich bemerkt hab, wie hinter mir ein weißer Porsche einfädeln wollte. Ohne zu drängeln oder sonst was!
Doch mein Hintermann hat augenscheinlich noch nie was von “Reißverschlussverfahren” gehört und meinte einen Panzer mit Rammbock zu fahren. So drängte er sich rechts am Porsche, der eigentlich schon halb auf seiner Fahrbahn stand, wieder vorbei und fuhr mir bis auf auf wenige Zentimeter auf.
Opa im Panzer freute sich mächtig, dass er dem Porsche die Lücke erfolgreich zugefahren hat und der Porsche stand ratlos mitten auf beiden Spuren. Die Ampel schaltete um auf grün, aber ich fuhr nicht gleich los. Mittels extrem lässiger Handbewegung signalisierte ich dem Porsche durch mein offenes Fenster, dass er vor mir rein darf.
Von der blonden Porschefahrerin gab’s dafür ein Luftkuss, aber noch besser war der tobende Opa im Rückspiegel! Hochroter Kopf und wild gestikulierend. Er wird die kleine Geschichte hier wohl nicht lesen, aber falls doch: Fuck You!
Diese kleine Geschichte habe ich zuerst auf meinem Facebookaccount veröffentlicht, aber die 70 Likes über Nacht sprachen für einen eigenen Blogpost.