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31 Jan 10:56

Reisezitate: Meine Top 5 der berühmtesten und gleichzeitig bescheuertsten Travel Quotes

by Johannes Klaus

Ich mag ja Zitate. Hab selber einige hier auf der Website! Doch es gibt so ein paar, die ständig auftauchen: die höchst motivierenden Reisezitate mehr oder weniger berühmter Leute. Gerne werden sie auch auf hübschen facebook-Bildchen verteilt, oder sind das Motto eines ganzen Reiseblogs. Nichts gegen tolle Zitate! Es gibt wirklich gewitzte – und andere, die ich nicht mehr sehen kann.

Was mich daran stört? Manchmal vielleicht eine gewisse Selbstglorifizierung, einfach gemacht durch die unantastbaren Worte kluger Menschen; besonders wenn dies durch die Abwertung des Nichtreisenden passiert.
Oder weil sie so ausgelutscht sind, dass ich würgen muss.

 
 

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Der absolute Klassiker ist wohl:

“The world is a book
and those who do not travel read only one page.”

„Die Welt ist ein Buch.
Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“

Sainte Augustine / Augustinus von Hippo / Augustinus von Thagaste /oder (falsch) Aurelius Augustinus …

… heißt der Mann, dem der Satz zugeschrieben wird. Er muss ein wirklich cleverer Kerl gewesen sein, 354 nach Christus in Algerien geboren, und einer der großen spätantiken Kirchenlehrer – auch als Heiliger wird er verehrt. Dieses Zitat allerdings, zumindest in dieser Weise aus dem (mir nicht bekannten) Zusammenhang gerissen, verkommt zu einer flachen Abwertung aller Menschen, die keine Lust haben herumzureisen. Beschränkt und dumm, so muss man sich fühlen, wenn man lieber daheim studiert? Und klug wird der, der den Banana Pancake Trail wandert? Ich bezweifle das.

Viel besser finde ich ein anderes Zitat von ihm:
“Gib mir Keuschheit und Enthaltsamkeit - aber jetzt noch nicht.” - Confessiones 8,7, 17

 
 

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„Not all those who wander are lost.“

J. R. R. Tolkien (geboren 1892), „The Fellowship of the Ring“

Was soll das denn wohl bedeuten. Wieder so ein Satz, vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen: Klingt toll, keine Frage. Hier kurz die ganze Strophe, die in der Geschichte vom „Herrn der Ringe” natürlich viel Sinn ergibt:

„All that is gold does not glitter,
Not all those who wander are lost;
The old that is strong does not wither,
Deep roots are not reached by the frost.
From the ashes a fire shall be woken,
A light from the shadows shall spring.
Renewed shall the blade that was broken
The crownless again shall be king.“

Ins Deutsche normalerweise übersetzt als: „Nicht jeder, der wandert, verlorn“.

Hmm.. häh? Muss man wohl nicht mehr viel dazu sagen, oder.

Alternativvorschlag von Tolkien:
“Never laugh at live dragons.” 

 
 

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„Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn’t do than by the ones you did do.
So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails.
Explore. Dream. Discover.“

Mark Twain (1835 geboren)

Inhaltlich super. Keine Frage. Nichts dran auszusetzen.

Aber so oft gelesen, dass ich den Zitierenden leider mit Missachtung ob seiner Einfallslosigkeit strafen muss. Aber das tut ihm ja nicht weh.

Alternative von Mark Twain:
„Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen.“

 
 

1146680_164548650398027_2048044621_nFoto: Weltenbummler Mag

„Eine Reise von tausend Meilen
beginnt mit einem einzigen Schritt.“

Lao-tse (4. Jahrhundert v. Chr.)

Ja, die Chinesen, die haben die Weisheiten drauf. Wer will da schon widersprechen. Furchtbar.

Lieber mag ich eine chinesische Variante:
„Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Genieße ihn – schon auf dem zweiten wirst du straucheln.“

 
 

_1420626

„Paradise on earth is where I am.“
„Das Paradies auf Erden ist dort, wo ich bin.“

Le Mondain (1736), von Voltaire (1694 in Paris geboren)

Ein spannendes Zitat. Ich habe schon länger überlegt, was es wohl bedeuten soll. Bin ich selbst dafür verantwortlich, wie ich etwas erlebe? Oder bin ich so toll, dass meine Aura dem Paradies gleicht? :-) Vielleicht gilt ja auch das Gegenteil: Das Paradies ist immer da, wo ich gerade nicht bin. Das würde für viele Menschen vielleicht realistischer sein.
Aber egal: Ich finde das Zitat nicht schlecht, mich regt es zum Nachdenken an.

Meine Alternative von Voltaire:
„Alles, was zu dumm ist, um gesprochen zu werden, wird gesungen.“

 
 

Auf die Shortlist haben es geschafft:

Nur Reisen ist Leben,
wie umgekehrt das Leben Reisen ist.
Jean Paul

“Our battered suitcases were piled on the sidewalk again;
we had longer ways to go. But no matter, the road is life.”
Jack Kerouac

“All journeys have secret destinations
of which the traveler is unaware.”
Martin Buber

Hab ich was vergessen? Welche Zitate könnt ihr nicht mehr sehen? Oder hab ich die Zitate einfach nicht verstanden?

31 Jan 07:33

Cute.

by howie999

fleece

31 Jan 07:27

So there IS a connection.

by howie999

drinking

31 Jan 07:24

Yeah, that’s right.

by howie999

3d

31 Jan 07:23

Ooooooh, a signed copy!

by howie999

bible

31 Jan 07:23

Times are tough.

by howie999

oral

31 Jan 07:22

Uh, yeah.

by howie999
31 Jan 07:21

Nice timing.

by howie999

found

17 Jan 10:53

Nice timing.

by howie999

kayak

16 Jan 15:37

“Auf mich sind alle sauer”

by Marc

Auf mich sind alle sauer

“Auf mich sind alle sauer – vor allem Lutz, der putzt die Mauer”. Sehr schön provoziert in Hamburg-Veddel.

(via Daburna / Foto cc)

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16 Jan 07:40

Femen-Aktivistin (4) springt nackt auf Küchentisch, um gegen Zubettgehzeiten zu protestieren

by noreply@blogger.com (Der Postillon)
Köln (Archiv) - Ein neuer Protest einer Femen-Aktivistin hat in Köln für Aufsehen gesorgt. Nach Zeugenaussagen sprang die vierjährige Leonie M. kurz nach dem Abendessen halbnackt auf den Küchentisch ihres Elternhauses und begann mit ausgestreckten Armen, ein selbstverfasstes Manifest vorzutragen ("Aber ich will noch gar nicht ins Bett, ihr Blödmänner!"). Schon nach wenigen Sekunden wurde ihre Aktion von der örtlichen Sicherheitskraft Joachim M. unterbunden, der die Aktivistin gewaltsam abführte.
mehr...
15 Jan 15:27

Meine Vorsätze für 2014 (Version 3.0)

by Marc

Manchmal dauert es halt etwas länger, aber nun kann 2014 kommen. Ich bin vorbereitet. Die guten Vorsätze stehen. Denkt euch die 2014 einfach, der Wille zählt.

Meine Vorsätze für 2014 (Version 3.0)

Doof wär nur, wenn anstelle 2014, 2013S kommt.

Meine Vorsätze für 2014 (Version 3.0)

via DrLima

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13 Jan 15:15

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Was im Artikel des Postillons nicht stand,…

Pofalla geht zur Bahn und...

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13 Jan 15:03

Wie man in der Zukunft trinkt

by Pascal

Da freut man sich auf die Zukunft! Cheers.

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10 Jan 09:54

Bringt auch nichts, wenn das Parfüm Boss heißt,…

by Pascal

Bringt auch nichts, wenn das Parfüm Boss heißt,...Weise Worte.
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10 Jan 09:45

Die beste Visitenkarte ever

by Pascal

Die beste Visitenkarte ever

Dies ist die Visitenkarte des “bescheidenen” Chinesen Chen Guangbiao. In China kennt man den Herrn bereits bestens, nun soll noch die restliche Welt von seiner Existenz erfahren. Kürzlich war er in den News betreffend Kauf der “New York Times“. Ich wünsche dem “charismatischsten Philanthrop Chinas” auf jeden Fall viel Erfolg. NOT!

Most Influential Person of China
Most Prominent Philanthropist of China
China Moral Leader
China Earthquake Rescue Hero
Most Well-known and Beloved Chinese Role Model
China Top Ten Most Honorable Volunteer
Most Charismatic Philanthropist of China
China Low Carbon Emission Environmental Protection Top Advocate
China Foremost Environmental Preservation Demolition Expert

(via, Danke Patrick Federi)

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PS3: Guitar Hero III – Legends of Rock: Ich bin am Wochenende nicht zu erreichen…. Like Testspiel.de auf Facebook: http://www.facebook.com/testspiel...
Kraftwerk dürfen nicht in China spielen: Kraftwerk wurde das Visum für China verweigert, weil die Band vor 15 Jahren auf einem Tibetan Freedom Concert in Washington,...
Das beste Filmende aller Zeiten: Nach dem schlimmsten Filmtod aller Zeiten hier nun das beste Filmende aller Zeiten. Die blutige Szene stammt aus dem Film...

10 Jan 07:35

Edward allein zu Haus

by Mats Schönauer

Bild.de schreibt heute über ein kürzlich aufgetauchtes Dokument aus dem Jahr 1991, in dem "Experten" die US-Geheimdienste vor dem Gefahrenpotenzial der eigenen Systemadministratoren gewarnt haben sollen, weil diese "alles sehen, wissen und weitergeben können".

Edward Snowden war auch Systemadministrator.

Fazit: Die NSA hatte schon Angst vor Snowden, bevor dieser überhaupt Computer-Experte war. Denn 1991, als diese Warnung an die NSA ging, da war der Junge aus North Carolina gerade einmal sieben Jahre alt…

Oder noch ein bisschen irrer:

Dokumente von 1991 aufgetaucht! - NSA hatte Angst vor Snowden, da war er erst 7 Jahre alt
Mit Dank an Mo und Christian M.

flattr this!

10 Jan 07:34

Corinna Schumacher an der Kliniktür

by Mats Schönauer

Vermutlich sind viele der Medienmenschen, die auch am zehnten Tag nach dem Ski-Unfall von Michael Schumacher immer noch vor dessen Krankenhaus rumlungern oder in ihren Redaktionen darauf warten, den nächsten Gerüchtefetzen in einem Twitter– und Ticker-Spektakel abzufeiern, der Auffassung, einfach nur ihren Job zu machen. Dass sie nur ihren Job machen, wenn sie auf ihrer Jagd nach Was-auch-immer die Klinik-Abläufe stören, wenn sie jede Bewegung am Krankenhaus-Eingang mit Blitzlichtgewitter quittieren, die Angehörigen unter ihren Mikrofonen begraben und permanent neue Prognosen und Diagnosen in die Welt setzen, von denen sie irgendwo gehört haben wollen.

Vielleicht tun sie das, vielleicht machen sie nur ihren Job. Fraglich ist nur, ob der noch so viel mit Journalismus zu tun hat, wenn der Deutsche Journalisten-Verband "die Kolleginnen und Kollegen" zur Zurückhaltung aufrufen muss; wenn die Klinik "eindringlich" darum bitten muss, "das Arztgeheimnis zu respektieren und sich ausschließlich an die Informationen des zuständigen Ärzteteams oder Managements zu halten". Und wenn Corinna Schumacher die Medien regelrecht anflehen muss, sie doch endlich in Ruhe zu lassen.

Wie auch immer man es nennen soll, was die Medien da gerade veranstalten, die Leute von Bild.de sind auf jeden Fall mit Vollgas mittendrin. Natürlich.

Den Appell von Corinna Schumacher ("Verlassen Sie die Klinik") haben sie gestern zynischerweise in ihrem Schumacher-Live-Ticker veröffentlicht — dort, wo in den vergangenen Tagen neben Spekulationen, Gerüchten und der Feststellung, dass es "keine Neuigkeiten" gebe, vor allem solche Meldungen präsentiert wurden:11.14 Uhr - Corinna-Ankunft am Krankenhaus - Auch am Donnerstag wacht Corinna wieder am Bett von Michael Schumacher. Die Ehefrau kam morgens am Klinikum in Grenoble an.18.20 Uhr - Ralf Schumacher zurück im Krankenhaus - Ralf Schumacher ist nach Grenoble zurückgekehrt. Ralf wacht am Bett seines Bruders, ist bei ihm.21.54 Uhr - Ralf Schumacher verlässt die Klinik - Ralf Schumacher hat die Klinik in Grenoble nach seinem Besuch wieder verlassen. Michaels Bruder wirkt mitgenommen.

21.57 Uhr - Corinna an der Kliniktür - Corinna Schumacher hat die Klinik in Grenoble verlassen. An ihrer Seite: Jean Todt (r.).

09.46 Uhr - Ralf und Rolf Schumacher wieder in der Klinik - Schumi kann auch an seinem Geburtstag auf seine Liebsten zählen. Vater Rolf und Bruder Ralf bei ihrer Ankunft im Krankenhaus in Grenoble.

10.02 Uhr - Auch Corinna Schumacher ist in der Klinik eingetroffen

13.42 Uhr - Bruder Ralf verlässt die Klinik - Mit bedrückter Miene verlässt Ralf Schumacher die Klinik in Grenoble, steigt kurze Zeit später in ein Auto. Er bangt weiter um seinen Bruder Michael Schumacher, der seit Sonntag im künstlichen Koma liegt.

11.03 Uhr - Corinna Schumacher kommt an Klinik an - Schumis Ehefrau Corinna ist um 9.49 Uhr wieder an der Uni-Klinik in Grenoble angekommen, wird ihrem Mann auch heute beistehen.

15.23 Uhr - Papa Rolf bringt Pizza - Schumis Vater Rolf kümmert sich um die Familie: Um 15.04 Uhr bringt er neun Pizzas zu den Wartenden in die Klinik.

18.50 Uhr - Corinna verlässt die Klinik - Auch heute war Corinna wieder den ganzen Tag bei ihrem Michael. Am Abend verlässt sie die Klinik wieder.

12.44 Uhr - Vater und Bruder in der Klinik - Um 9.46 Uhr treffen Ralf und Rolf Schumacher in der Klinik von Grenoble an. Wie die letzten Tage auch, werden sie an Schumis Seite sein.

18.50 Uhr - Corinna verlässt die Klinik - Corinna Schumacher verlässt um 18.18 Uhr die Klinik in Grenoble. Auch heute war sie wieder bei ihrem Michael.

Die gestrige "Corinna an der Kliniktür"-Meldung ist allerdings ausgeblieben. Auch heute gibt es bisher keine Fotos von fliehenden Angehörigen.

Gestern Abend hat die Klinik ein Absperrgitter aufgebaut.

Mit Dank auch an Patrik.

flattr this!

10 Jan 06:36

Geben Sie diesen Link von Hand in die Adresszeile Ihres Browsers ein

by Ronny

Aber na klar.

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(von Nerd in Skirt, via Max)

08 Jan 07:39

Eine Mail ans Auswärtige Amt – Betreff: Einreisegenehmigung für Hamburg

by Ronny

Irgendein Scherzkeks, genauer unterm durchschnitt, hat sich offenbar gestern per Mail beim Auswärtigen Amt über die Einreisebedingungen für Hamburg informiert und sich die notwendigen Antragsformulare zur Einreise erbeten. Mich würde da jetzt ja außerordentlich das etwaige Antwortschreiben des Auswärtigen Amtes interessieren.

Aber vorausschauend ist das schon. Man kann ja nie wissen.

[Update] Hier die Antwort auf diese Mail und die Antwort auf die Antwort.

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(via Paco / Christian)

08 Jan 07:38

Die Antwort des Auswärtigen Amts auf den Gesuch einer Einreisegenehmigung für Hamburg und die Antwort auf die Antwort

by Ronny
GS

Wenns nicht so ernst wäre, wäre es wirklich witzig!

Ich meinte ja, ich würde sehr gerne das etwaige Antwortschreiben auf diese Mail lesen wollen und siehe da, das Auswärtige Amt hat tatsächlich geantwortet. Also nicht so ganz, denn sie haben das Antworten an das Bundesministerium des Inneren weitergereicht und dieses nimmt das Anliegen des Bürgers nicht sonderlich ernst.

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Das will besagter Bürger allerdings nicht so ohne weiteres hinnehmen und antwortet wie folgt an das BMI. Und diese Antwort sitzt.

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(Danke, Michael!)

07 Jan 14:32

Ein Stück vom Allee-Baum wegsprühen

by Ronny
GS

Cool.

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Ich kenne Mario irgendwie über Umwege. Er malt für ART-EFX. Einer Firma, die früher eine klassische Crew war und das Malen heute soweit professionalisiert hat, dass aus eben dieser Crew eine Firma werden konnte, die mit ihren Dosen nicht nur Geld verdienen kann, sondern auch die grauen Wände tatsächlich lebendig zu machen vermag. Das halbe, wenn nicht gar ganze Land Brandenburg bekommt Leben in Form ihrer Graffitis, die sich wirklich überall sehen lassen. Auch können. Auch Meck-Pomm und wahrscheinlich ein halbes Dutzend der anderen Bundesländer trägt auf irgendwelchen Wänden mittlerweile die Handschrift von ART-EFX.

Seit gestern Morgen gehen obige Bilder rum, die einen Baum an einer Allee in Potsdam zeigen, den Daniel Siering and Mario mit Folie umwickelt und dann mit ihren Dosen der Perspektive angepasst haben. Sie haben ihn damit in die Landschaft geschnitten. Rausgetrennt und eingefügt in einem. Großartige Arbeit.

Hier das ganze in Form eines Videos.

(Direktlink)

07 Jan 12:05

Weihnachten

by Peter Wilhelm
GS

Wie immer nett geschrieben!

Vor zehn Jahren schrieb ich den folgenden Text zu Weihnachten. Ich möchte ihn Euch noch einmal zum Lesen geben, er ist so schön, wie ich finde.

In der Geschichte ist von einer Carrera-Bahn die Rede. Und vor zwei, drei Jahren habe ich tatsächlich unter meinen Dachbodenhabseligkeiten eine kleine sitzende Figur entdeckt. Diese gehörte zu der großen Tribüne, die bei der Carrera-Bahn dabei war. Jetzt gerade ist mir das Männlein wieder in die Hände gefallen und ich wurde abermals an diese Geschichte erinnert. Ein schöner Anlass also, Euch den Text von 2013 auch noch einmal zu präsentieren. Viel Freude damit:

Dass bei den allermeisten Menschen der ursprüngliche, religiöse Hintergrund des Weihnachtsfestes längst in den Hintergrund getreten ist, daran mag man sich gewöhnt haben.
Es ist eben das größte und bedeutsamste Fest, das man im Jahr feiert und es ist ganz klar das Fest der Geschenke, des Beschenkens und des Schenkens; kurz gesagt, ein Fest des Geldausgebens.

Allerdings gibt es ja auch eine, nach meinem Gefühl, größer werdende Zahl von Weihnachtsverweigerern.
„Wir schenken uns seit Jahren nichts mehr.“
„Solange die Kinder noch im Haus waren, ja da haben wir …“
„Das ist doch alles nur Kommerz, da haben wir uns ausgeklinkt.“
„Wir kaufen uns das ganze Jahr über, was wir haben wollen und an Weihnachten machen wir gar nichts.“

Nun haben wir noch Kinder, die bei uns wohnen, die sich immer noch ganz arg über Geschenke freuen und könnten deshalb sagen, dass wir das alles nur veranstalten, weil wir eben Kinder haben.
Aber das wäre nur die halbe Wahrheit. Denn egal wie alt ich werde und egal, wie erwachsen die Welt um mich herum auch werden mag, ich werde immer Weihnachten feiern und ich werde immer Geschenke haben wollen, ja, ich werde sie mir notfalls selbst kaufen, und diese Geschenke werden immer Spielzeug sein.

Spielzeug? Spielzeug bei einem erwachsenen, abgehobenen und rational denkenden Akademiker in diesem Alter?

Ja! Und es muss Spielzeug sein!

Und das ist deshalb so:

Meine Mutter hatte ein Händchen für Gemütlichkeit. Mit wenigen Mitteln gelang es ihr immer und überall eine gemütliche Atmosphäre herzustellen. Ob es der gemeinsame Fernsehabend mit dem Ohnsorg-Theater war oder der sonntägliche Besuch von Onkel und Tante. Sie verstand es einerseits, für die Gemütlichkeit zu sorgen und andererseits hatte sie das Talent, mich als Kind für alles Mögliche zu begeistern.
Ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, dass meine Eltern irgendwann, oder zumindest besonders oft, irgendetwas speziell für mich als Kind gemacht oder veranstaltet hätten.

Hubschraubereltern, die ständig um ihre Kinder kreisen, die nichts Besseres zu tun haben, als jeden Schritt ihrer Kinder zu überwachen und die komplette Freizeit mit ihnen gemeinsam durchzuorganisieren; und die dafür ihr eigenes Leben für 20 Jahre vollkommen hintenan stellen, um dann nahtlos ein paar Jahre später ihre Enkelkinder zu „behubschrauben“, solche Eltern waren meine nicht und solche Eltern sind auch wir nicht.

Für Kinder etwas veranstalten, sich als Erwachsener hinsichtlich seiner Freizeitgestaltung nach den Kindern zu richten…, nein, das machten meine Eltern nicht.
Wenn ich lange nachdenke, dann erinnere ich mich daran, dass meine Mutter, als Belohnung für irgendeine kindliche Glanzleistung, mit mir 1969 ins Kino gegangen ist, „Pippi Langstrumpf“ war gerade als Film herausgekommen, mein erstes Kinoerlebnis.
Einmal waren meine Eltern auch mit mir im Zirkus und ich erinnere mich auch daran, dass mein Vater mit mir einmal, in einem eher etwas hilflosen pädagogischen Anfall versucht hat, ein physikalisches Experiment mit einem kleinen Elektromotor und einer Batterie zusammenzubauen.

Ansonsten blieb es dabei: Mutter machte mir das, was die Erwachsenen taten, eben so schmackhaft wie möglich, verbreitete Gemütlichkeit, und es gelang ihr auch immer wieder, mich zu begeistern.
Niemals hätte sie sich mit mir hingesetzt und etwas gebastelt. Stattdessen durfte ich mit ihr backen und kochen oder mit dem Vater im Keller irgendetwas reparieren oder ihm im Garten helfen.

Das hatte natürlich auch seine Vorteile. Dadurch, dass sie nicht ständig um mich kreisten, konnte ich als Kind mit meinen Freunden tun und lassen, was ich wollte. Ich konnte mich aber auch stundenlang mit meinen Büchern in mein Zimmer zurückziehen und lesen so lange und so viel ich mochte. Natürlich hatte ich ein Pippi Langstrumpf-Buch, eine Märchensammlung und den Räuber Hotzenplotz. Das waren Buchgeschenke von Verwandten. Ansonsten stand in meinem Zimmer, das ich von meinem 16 Jahre älteren und längst ausgezogenen Bruder übernommen hatte, alles an Literatur, was man sich so vorstellen kann, die russischen Weltautoren, Pearl S. Buck, Schiller, Goethe, Shakespeare, und das in rund 400 Bänden.
Krieg und Frieden kannte ich beinahe auswendig, noch bevor der erste Band Karl May bei mir mal Einzug hielt.

An Weihnachten war das alles nicht viel anders.
Mutter liebte Weihnachten. Schon zum ersten Advent musste die ganze Wohnung hübsch dekoriert sein. Den heute allgegenwärtigen Weihnachtsmann oder „Santa“, den gab es noch nicht in dieser Form, nein, zu meiner Zeit, da kam noch das Christkind. Und der ganze blinkende LED-Rummelplatz-Weihnachtskram, den gab es auch noch nicht. Da wurden Strohsterne, Tannenzweige und Girlanden aufgehängt, ein Christstern auf die Kommode gestellt, der Adventskranz auf dem Tisch platziert und ein Pomanderapfel gebastelt.
Dazu wurde eine Orange, die damals auch bei noch nicht Orange, sondern Apfelsine hieß, mit Gewürznelken über und über gespickt und dann an einem Faden in einen Türbogen gehängt. Dieser Pomanderapfel verströmte dann, gemeinsam mit den Tannenzweigen einen schönen vorweihnachtlichen Duft.

Einen Adventskalender hatte ich auch.
Und auch die Adventskalender waren früher anders als heute.
Da gab es noch keine Playmobil-Adventskalender und da gab es auch keine mit kleinen Kümmerling-Fläschchen drin oder mit Mist-Kitty-Barbie-Disney-Kram. Nein, die Adventskalender waren anfangs noch nicht einmal mit Schokolade gefüllt!
Meine ersten Adventskalender waren aus schwarzem Tonpapier und mit kleinen silbernen Sternchen beklebt. Er hatte, so wie es sich gehört, 24 kleine Türchen.
Zuerst musste man die Rückseite aufklappen. Der Kalender war kaum größer als eine doppelte Postkarte und auch nicht viel dicker. Also zuerst die Rückseite an einer perforierten Linie lösen und seitlich herausklappen, damit der Kalender nicht umfallen konnte.
Öffnete man nun eines der Tore, konnte man im nun offenen Fensterchen ein buntes, auf Transparentpapier aufgedrucktes Bild sehen. Da man den Kalender vor eine Kerze oder auf die Fensterbank stellte, konnte das Licht von hinten durch das Fensterchen scheinen.
Am ersten Tag war es ein Stern, am zweiten eine Maria, dann kam der Josef, dann ein Schaf, dann eine Sonne usw., alles biblische, religiöse Motive, die auf die Adventszeit und das kommende Fest, die Geburt des Jesukindes hindeuteten.
Hinter dem größten Fenster für den 24. Dezember, das natürlich ganz in der Mitte war, befand sich selbstverständlich das Bild einer schönen Krippe.

Ich war glücklich damit und die anderen Kinder, die etwas Ähnliches hatten, waren auch zufrieden.

Später kamen dann die mit Schokolade gefüllten Kalender in Mode, so wie es sie heute immer noch für kleines Geld bei ALDI gibt, nur waren die damals noch etwas ganz Besonderes und viel, viel teurer.

Meine Mutter backte gerne und weil sie das so gerne tat, war der Ausstoß der heimischen Adventsbackstube so groß, dass ständig irgendwelche Leute, meistens plappernde alte Frauen, zu uns eingeladen wurden, die quasi mit vorgehaltener Kaffeekanne zum übermäßigen Verzehr von Spritzgebäck, Zimtsternen und Kokosmakronen genötigt wurden. Und weil die alten Frauen gar nicht so viel essen konnten, obwohl die Völlerei so 15 Jahre nach dem Krieg ja noch völlig in Mode war und als gesund galt, wurde auch noch sehr viel Gebäck in Dosen und Schachteln verpackt und an andere Leute verschenkt, damit die daheim völlen, füllen und futtern konnten.

Da die grausamste Erfindung seit der Entdeckung des unverwüstlichen Plastiks, die Tupperdosen, es damals noch nicht bis in unsere Gegend geschafft hatten, sammelte Mutter das ganze Jahr über Keksdosen aus Blech. Das war nicht besonders schwer, damals verpackten die Firmen noch viel mehr Sachen in langlebige Schachteln aus Holz oder Blech. Es war noch nicht das Folienzeitalter angebrochen.

Man sieht, die Weihnachtszeit war angefüllt mit allerlei netten Dingen, nur eben extra für das Kind, da wurde nicht viel gemacht.
Ich klage nicht darüber, nein; ich habe da auch nie einen Mangel empfunden oder das Gefühl gehabt, da fehle etwas, bei uns war das so, das war gut so und ich kannte das nicht anders.

Allerdings am Heiligen Abend, da war dann doch etwas anderes.

Der Heilige Abend war für mich, wie wohl für jedes Kind, einer der aufregendsten Tage des Jahres. Ich konnte es kaum abwarten, bis endlich die Zeit gekommen war, dass Mutter mit dem kleinen Glöckchen klingelte, was bedeutete, dass das Christkind endlich da gewesen ist und die Geschenke gebracht hatte.
Übrigens wurde mir nie vorgemacht, das Christkind würde tatsächlich irgendwie durch die Luft schweben oder unter der Tür durchhuschen, um die Geschenke zu bringen.
Das Christkind bringt die Geschenke, aber es war auch klar, dass die Eltern sie besorgten und unter den Baum legten.
Der genaue Zusammenhang blieb mystisch und bedurfte auch keiner genaueren Klärung.

Aber von Anfang an:
Schon am Morgen des Tages wurde der große, schwere Vorhang zugezogen, der unser Wohnzimmer vom Esszimmer trennte.
Und dann kam ein fast schon martialisch anmutendes Ritual, es wurde eine abgehackte Hühnerpfote mit einer Sicherheitsnadel an den Vorhang gehängt.

Ja, früher kaufte man Hühner auf dem Markt noch mitsamt dem Kopf und den Füßen. Glücklicherweise waren sie schon tot und ausgenommen, aber die Hausfrauen wollten immer den Kopf und die kralligen Beine dranhaben, da konnte man angeblich sehen, wie alt der Vogel war und ob er noch frisch war.
Vor der Zubereitung mussten Kopf und Füße natürlich abgehackt werden und als kleiner Junge hatte ich Angst vor den grässlich gebogenen, nackten und schuppigen Füßen der toten Vögel.
Also musste man nur irgendwo so eine Hühnerpfote hinhängen und klein Peterchen nahm sofort weinend Reißaus.

Das machte man sich auch als Abwehrmaßnahme gegen neugierige Kinderaugen zunutze, wenn Mutter hinter dem dicken Vorhang im Esszimmer den Baum schmückte und die Geschenke platzierte, während ich im Fernsehen „Wir warten aufs Christkind“ anschauen durfte.

„Watt’n hier los? Macht ihr Voodoo?“ fragte einmal eine Nachbarin entsetzt, als sie die Hühnerpfote am Christkindls-Vorhang entdeckte.

Die restliche Abfolge des Heilig-Abend-Tages war katholisch genormt. Erst in die Kirche und zwar in die große Messe, die ganz besonders lange dauerte, weil da der Kirchenchor das alles vortragen durfte, was er das ganze Jahr über mühsam geprobt hatte. Die große Krippe, die vielen großen Tannenbäume im Chorraum, der Kirchenchor und die vielen festliche gekleideten Leute, das hatte schon was. Ja, das war auch für uns Kinder was Tolles, nur dauerte das Ganze eben viel zu lang, viiiiiel zu lang!

Des Besingens und Beweihräuchertwerdens überdrüssig, waren wir froh, wenn alles vorüber war und während sich die Erwachsenen vor der Kirche noch schöne Festtage wünschten und aus der Kirche noch die letzten Töne von „Stille Nacht, heilige Nacht“ klangen, standen die Kinder beisammen und spekulierten aufgeregt über die möglicherweise zu erwartenden Geschenke. Außerdem wurde abgesprochen, wer wen zu späterer Stunde noch besuchen würde, um die Geschenke auszuprobieren und zu vergleichen. Ja, wir machten das einfach ab, in persona, ohne Handy, SMS und Whatsapp und wir haben es trotzdem geschafft, uns pünktlich und verlässlich zu treffen.

Wir wohnten sehr nahe bei der Kirche und so kam dann Tortur Nummer zwei recht rasch zum Einsatz.
Diese Tortur bestand darin, gemeinsam mit dem Vater im Wohnzimmer darauf zu warten bis Mutter das Weihnachtsessen auf den Tisch brachte.
So einen Quatsch wie Knackwurst und Kartoffelsalat an Heiligabend gab es nicht und ich erinnere mich gut daran, wie meine Eltern in ebenso ungläubiges, wie lautes Gelächter ausbrachen, als Bundeskanzler Helmut Schmidt kurz vor einem Weihnachtsfest im Fernsehen mal sagte, eben dieses Essen, Knackwurst und Kartoffelsalat, gäbe es bei ihm daheim zu Weihnachten.

Nein, an Weihnachten gab es einen dicken Braten. Eine Gans, einen Hasen oder Rinderbraten. Keine neumodischen Experimente, sondern Fleisch vom toten Tier, ordentlich Kartoffeln, viel dicke braune Soße und Gemüse.
Auch so neumodische Albernheiten, wie einen Salat zu jedem Essen, den brauchte man nicht. Das machte nur unnötig satt und man konnte ja dann nicht so viel Fleisch essen. Und Fleisch war wichtig für die Generation meiner Eltern, die während und nach dem Krieg so vieles hatten entbehren müssen.

Man kann sich vorstellen, wie schnell ich essen konnte und wie sehr ich quengelte und drängelte, meine Eltern mögen doch auch rasch aufessen, denn immer noch baumelte die doofe Voodoo-Pfote am dicken, braunen Vorhang und dahinter verbarg sich ganz bestimmt eine wahre Wunderwelt!

Dann endlich, aber erst, wenn der Tisch abgeräumt war, wurde die Vogelkralle entfernt und Mutter verschwand hinter dem Vorhang. Sie zündete die Kerzen an, denn unser Baum hatte in den ersten Jahren immer echte Kerzen, weshalb auch immer ein Eimer mit Wasser in der Zimmerecke stand, um im Falle eines Brandes den Baum löschen zu können.
Dann wurde das Glöckchen geklingelt und endlich zog Mutter strahlend den Vorhang auf.

Langsam betraten Vater und ich das Allerheiligste und zuerst musste man Baum und Krippe bestaunen.
Dann wurde der „dicke Teller“ überreicht. Das war ein mit weihnachtlichen Motiven bedruckter Pappteller, auf dem sich eine Apfelsine, Walnüsse, die teuren Paranüsse, ein paar Mandeln und Schokolinsen befanden.
Erst danach durfte ich die Geschenke durchforsten. Da standen etliche Päckchen.
Einmal waren das die Päckchen, die ich gepackt hatte. Immer hatte ich etwas für Vater und Mutter gekauft und mir dafür das Geld von meiner Mutter geben lassen. Taschengeld in einer erwähnenswerten Größenordnung gab es nämlich nicht, höchstens mal den Sonntagsgroschen.

Für Vater hatte ich meist etwas zum Heimwerken gekauft, einen Bohrer, eine Zange oder auch mal eine Flasche „Pitralon“-Rasierwasser. Für Mutter gab es meist eine Kerze und was Praktisches von 4711, nur nie Tosca!
So, und dann durfte ich meine Geschenke auspacken.

Ah! Ein selbst gestrickter Schal!
Welch große Überraschung, hatte ich doch die Wochen zuvor meine Mutter daran handarbeiten sehen.

Und dann, welche Freude, ein paar Socken!

Und im dritten Päckchen, im größten von allen, ach welche übergroße Wonne …

… befand sich die dicke Winterjacke, die meine Mutter mit mir gemeinsam vor drei Monaten bei C&A gekauft hatte.

Ja, sie hat diese teure Investition damals tatsächlich schon im Frühherbst mit den Worten getätigt: „Die ist dann aber auch schon für Weihnachten mit!“

Ich habe mich gefreut. Ehrlich!

Nun ja, zumindest so lange, bis die Bescherung vorüber war und ich mit meinem schönen neuen, selbst gestrickten Schal, der kratzte wie Hölle und aus der Wolle eines aufgeribbelten, ehemaligen Pullovers gemacht worden war, zu den Kindern in der Nachbarschaft lief.
Das war nämlich so üblich, dass man am Heiligen Abend in Kinderrunde seine Geschenke vorführte.
Die Ingrid hatte ein Puppenhaus bekommen, der Frank ein batteriebetriebenes Auto und der freche Klaus hatte einen Lego-Kasten bekommen.

So ging das Jahr für Jahr.

Mal gab es statt des Schals auch eine Wollweste und wenn es mal ganz gut lief, gab es auch mal was, das man dringend für die Schule brauchte, ein Federmäppchen oder auch mal ein Fünferpack Filzstifte.

Man könnte auch sagen, dass meine Mutter -mein Vater kümmerte sich sowieso mehr ums Geldverdienen- kein Händchen für Spielzeug hatte.
Oder um es genau zu sagen, für sie war Spielzeug nur herumliegender Krempel, der einen von Wichtigem abhalten könnte und der „unnütz, unnötig, überflüssig und unsinnig“ war. Fünf U, die meine Kindheit bestimmten: Unnütz, unnötig, überflüssig und unsinnig.

Okay, ich muss die Wahrheit sagen.
Es gab ein Jahr, das war das Jahr, als Otto Waalkes seine ersten Musik-Kassetten mit seinem spaßigen Programm auf den Markt gebracht hatte, da haben mir die Eltern tatsächlich eine von diesen Kassetten gekauft.
Das war ein ganz besonderes Jahr, weil ich da auch mal was anderes als längst zuvor bekannte und erhaltene Kleidung geschenkt bekam.
Einen Haken hatte die Sache jedoch, außer einer Musiktruhe mit Plattenspieler aus den 50er-Jahren gab es bei uns im Haus nur noch ein Grundig-Radio, jedenfalls keinen Kassettenrekorder …

Vier Jahre später erst bekam ich dann den Kassettenspieler … Auch das war ein ganz besonderes Fest.

Ach so, der Tannenbaum. Das muss ich auch noch erzählen, denn diese Geschichte erzählt von einer wirklich tollen Weihnacht.

Alles begann damit, dass meine Eltern mir erzählten, ich müsse für eine Woche mein Zimmer räumen, denn in diesem Jahr habe man nicht das Geld, um einen echten Tannenbaum zu kaufen und deshalb müsse der Vater selbst einen bauen.

„Da nehme ich einen Besenstiel, male den braun an und bohre lauter Löcher rein. Mit etwas Leim und Draht mache ich dann da ein paar Tannenzweige dran. Du wirst sehen, der wird sehr schön“, sagte er zu mir, der ich da mit enttäuschten Augen und staunend offenstehendem Mund dastand.

So werkelte er dann in meinem Zimmer, hämmerte, bohrte und klopfte. Ab und zu trug er in Decken gewickelte Bündel ins Zimmer und schwups war die Tür wieder zu

Der Heilige Abend verlief wie üblich. Vorhang, Hühnerpfote, Kirche, Stille Nacht, Heilige Nacht, Gänsebraten, Klingglöckchen …

Dann wurde der Vorhang geöffnet und … Ach nee … Wieso? Äh?
Da stand ein ganz normaler Tannenbaum, wie in jedem Jahr, ein echter, ein ganz normaler und in diesem Jahr sogar mit zwölf elektrischen Kerzen und besonders viel Lametta.

Ja aber … Aber Papa hatte doch gesagt …

„Na, dann komm mal mit in dein Zimmer“, sagte Papa und hatte schon Wasser in den leuchtend blauen Augen.

Ich öffnete die Tür zu meinem Zimmer und bin fast vor Staunen umgefallen!

Da stand, auf einer 2 x 3 Meter großen Holzplatte der Traum aller Jungs: Eine Carrera-Bahn! Eine echte, große Carrera-Autorennbahn!
Drei Autos, die dazugehörigen „Drücker“, ein Trafo, eine große Acht aus Schienen, Leitplanken und eine Tribüne mit Figuren …

Ich konnte mein Glück kaum fassen.

Den ganzen Abend, ach was sage ich, die ganze Nacht habe ich die Autos im Kreis herumflitzen lassen, bis die Motoren glühten.

Bis an Heilige-Drei-Könige habe ich quasi ununterbrochen mit der Bahn gespielt und das war das erste und einzige Jahr, in dem die Kinder aus der Nachbarschaft mich beneideten und zu mir zum Spielen kamen.

Dann musste die Bahn wieder abgebaut werden, sie nahm ja den größten Teil des Zimmers ein.
Die Schienen wurden von der Platte gelöst und in einen Karton gepackt, die Platte wurde in drei handlichere Teile zerlegt und es hieß: „Die kannst du ja bei Gelegenheit mal wieder aufbauen, jetzt muss wieder Ordnung geschaffen werden.“

Es war das letzte Mal, dass ich die Bahn gesehen habe.

Sie verschwand in den darauffolgenden Tagen spurlos, wie so viele Spielzeuge, die Verwandte mir zwischendurch mal mitgebracht hatten, verschwunden waren.
Fragte ich mal nach meinen Spielsachen, so gab sich Mutter immer ahnungslos oder es wurde irgendeine Ungezogenheit meinerseits als Grund angeführt, warum man mir das jetzt habe wegnehmen müssen.

Später, meine Mutter war gestorben, hatte ich die Aufgabe, den Haushalt aufzulösen. Da entdeckte ich auf dem Dachboden eine große Seemannskiste, in der sich ein großer Teil meines Spielzeugs befand.
Eine Ritterburg, die Carrerabahn, ein Feuerwehrauto und sogar Sachen, die noch original in Geschenkpapier verpackt waren. Irgendwelche Leute hatten sie meiner Mutter für mich gegeben, um sie mir an einem meiner Geburtstage oder an Weihnachten zu überreichen …

Ich habe bis heute nicht begriffen, warum meine Mutter in Bezug auf Spielzeug so war.
Sie war eine ganz liebe Frau und ich habe, jetzt nach vielen Jahren sowieso, eine sehr gute und schöne Erinnerung an sie.
Sie hat mich auch geliebt und man kann sich wirklich keine fürsorglichere und liebevollere Mutter wünschen.

Aber warum durfte ich nie so spielen, wie andere Kinder?

Doch seit ich nach meinem Studium von zu Hause ausgezogen bin und vor allem nach dem ich meinen Abschluss gemacht und das erste richtige Geld verdient hatte, habe ich begonnen, mir Spielzeug zu kaufen.
Roboter, Eisenbahnen, Autos, Flugzeuge, Figuren, Bausätze und sonst noch alles Mögliche. Ich muss es kaufen! Und wenn ich in der Stadt bin, wo gehe ich hin? Klar! Zuallererst ins Spielzeuggeschäft!

In diesem Jahr habe ich mir übrigens eine Eisenbahn im Format Z schenken lassen. Spielen ist doch so etwas Schönes! Ich werde immer spielen und mir immer Spielzeug kaufen und wünschen!
Und wer mir was zum Anziehen kauft, der stirbt gleich unterm Tannenbaum, garantiert!

© 27.12.2013

07 Jan 11:46

Entwicklungshelfer des Tages: Peter von Kiedrowski

by noreply@blogger.com (VonGestern)
...und immer schön wegbrennen, den Urwald. Das sollte doch am Ende des Tages auch dem Indio einleuchten? Man fragt sich, wie er bisher ohne die Tipps und Tricks des technischen Medizinmannes aus Alemania überleben konnte in dieser Öde. (Quelle: Quick, 1973)

07 Jan 11:19

US-Presse verstimmt wegen Obamas Geheimnistuerei

Seicht wehende Palmen, strahlend schöne Sandstrände: Während seines Urlaubs auf Hawaii erwartet US-Präsident Barack Obama die Idylle seiner Kindheit und endlich ein wenig Erholung vom Stress seiner Präsidentschaft. In diesem Jahr kann Obama Ferien nicht nur wegen der ständigen Zankereien im Kongress gut gebrauchen - der Präsident bekommt auch ein wenig Distanz zu der immer lauter murrenden Presse in Washington. Die fühlt sich stärker denn je von Obama auf den Schlips getreten.

Neben Antworten zu den Themen NSA, Gesundheitsreform und Verhandlungen mit dem Iran wollen die Medien vor allem eines: mehr Offenheit und Zugang zu einer notorisch verschlossenen Regierung. Als Obama im Januar 2009 das Weiße Haus betrat, kündigte er die transparenteste Regierung der Geschichte an. 2013 wiederholte er diese Behauptung mehrfach. Die Wahrheit ist eine andere, sagen Medienbeobachter.

Seit Obama nach einem kleinen sprachlichen Patzer bei der Amtseinführung 2009 seinen Eid vor einem kleinen Kreis in seinem Büro wiederholen musste, bleiben solche Schlüsselmomente für die Medien häufiger verborgen. Oft bleibt den Pressevertretern nur der (gefilterte) Blick durch die Kamera des Hausfotografen Pete Souza oder die Sicht der Pressestelle des Weißen Hauses. Informanten wird währenddessen nachgestellt und Telefone - etwa die der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) - werden abgehört.

Am Dienstag haben sich nun Repräsentanten führender Medien mit Vertretern des Weißen Hauses getroffen. Der Präsident der White House Correspondents' Association, Steven Thomma, sagte dem Online-Magazin Politico: "Wir haben unser Ziel als Gruppe festgelegt, dass das Weiße Haus einen dauerhaften und sinnvollen Zugang für die Presse ermöglicht." Danach sieht es zunächst eher nicht aus, zeigt etwa Obamas Reise zur Trauerfeier für Nelson Mandela. Keine Fotografen waren dazu berechtigt, Obama und dessen Amtsvorgänger George W. Bush bei ihrem gemeinsamen Flug nach Südafrika in der Air Force One abzulichten. Mit Ausnahme des Hausfotografen Souza.

Eine Gruppe von Journalistenverbänden schrieb einen Brandbrief an den Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney. "Journalisten wird routinemäßig das Recht verweigert, den Präsidenten während seiner offiziellen Verpflichtungen zu fotografieren oder zu filmen", schreiben die Journalisten. "Wenn Beamte der Regierung eine Hand auf die Kameralinse eines Journalisten legen, verhindern sie, dass die Öffentlichkeit einen unabhängigen Blick bekommt."

Andere formulieren ihre Anklage drastischer: Obama führe einen beispiellosen "aggressiven Krieg" gegen die Pressefreiheit, beklagt die Organisation "Committee to Protect Journalists". Sprecher Carney konterte die Kritik vergangene Woche bei einem Pressetermin. "Seit es Fotografen im Weißen Haus gibt, machen diese Fotografen Bilder, und das Weiße Haus veröffentlicht sie." Lapidar fügte er hinzu: "Sie wissen, dass wir das offensichtlich auch weiterhin so machen werden." (von Anne Walters, dpa) / (kbe)

07 Jan 07:57

Plüschspinnen

by Ronny


(via René)

07 Jan 07:53

Pofalla über Schröder, als der damals von der Politik direkt in die Wirtschaft wechselte

by Ronny

Der Spin vom Postillon neulich war ja lustig, ging aber an dem eigentlichen Ärgernis vorbei, dass aussteigende Politiker nach dem sie ihr totes Pferd der Politik verlassen haben, sofort in Wirtschaftsunternehmen und damit direkt auf die Balkone von irgendwelchen Lobbys wechseln.

Als Schröder damals aus dem Amt gewählt wurde, wechselte er direkt zum russischen Gaskonzern Gazprom, Pofalla war wahrlich empört, wie ein Artikel der Mopo aus dem Jahre 2005 zu belegen weiß.
Bildschirmfoto 2014-01-04 um 18.49.56

Und weiter:

«Gerhard Schröder richtet mit seinem Einstieg in das Unternehmen erheblichen Schaden an», meinte Pofalla. «Noch vor Monaten hat er sich als Kanzler für das Pipeline-Projekt stark gemacht – jetzt kassiert er von denen, die von seinem Einsatz profitiert haben. Es ist ein erstaunlicher Vorgang, dass ein deutscher Bundeskanzler schon Wochen nach seinem Ausscheiden die Reputation seines früheren Amtes für eine kommerzielle Tätigkeit nutzt. Das Vertrauen darauf, dass ein früherer Kanzler weiß, was sich gehört und er auch im Nachhinein seinem Amt schuldet, hat Gerhard Schröder gründlich zerstört. Schröder geht es nicht um Gas – es geht ihm um Kohle!»

Heute wechselt Pofalla also aus dem Kanzleramt direkt in den Vorstand der Deutschen Bahn und sorgt damit verständlicher Weise für jede Menge Aufregung. Was interessiert ihn da schon sein Geschwätz von gestern? Offenbar nicht sonderlich viel, oder aber er hat ganz andere, ehrenwerte Ziele. Mein Glaube daran allerdings hält sich in Grenzen.
(via Peter Piksa)

07 Jan 07:49

Dicke Kinder sind schwerer zu kidnappen

by Ronny
GS

:-)

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(Foto von Gilly, via Floyd)

06 Jan 12:57

Die größte Bedrohung für den Weltfrieden ist laut einer aktuellen weltweiten Umfrage *umschlagfummel* *papierknister* *trommelwirbel* die USA.Das ist ja komisch. Dabei ist deren Präsident doch Friedensnobelpreisträger!1!!

20 Dec 06:52

Urteil: Nazi Timo E. muss einen Aufsatz über die “Protokolle der Weisen von Zion” schreiben

by Gastautor
GS

Weises Urteil.

Gestern im Amtsgericht Dortmund ein Nazi-Prozess statt. Im Westen nichts Neues, könnte man denken, aber der Grund der Anklage war schon etwas Besonderes. Von unserer Gastautorin Hannah Bruns. Und zwar hatte Timo E., Bruder des berühmt berüchtigten Daniel E., der eine Zeit lang Langendreer mit seinen Nazi-Kumpanen unsicher machte, ein Mädchen mit „Antifa- und Judenschlampe“ beleidigt, bevor er ihr Fenster mit Eiern bewarf. Die Familie E. war fast komplett im Gericht anwesend: Die Eltern, der... weiterlesen →